Pfleger sitzen zu viel über Patientenakten

Das Personal in Spitälern verbringt nur ein Viertel der Arbeitszeit am Patienten. Der Rest geht für Verwaltung und andere Tätigkeiten drauf. Das zeigt eine Studie von Porsche Consulting, die in St. Veit (Pongau) vorgestellt wurde.

200 Führungskräfte in der Pflege aus 25 Spitälern in ganz Österreich treffen sich Donnerstag und Freitag zu dem Kongress - und dabei wurde auch über die Verwaltung im Spital diskutiert. Laut der Untersuchung von Porsche Consulting verbringen Stationsärzte nur ein Viertel ihrer Arbeitszeit am Patienten. Drei Viertel der Arbeitszeit investieren sie für bürokratische Arbeiten und andere Tätigkeiten.

Hier sei schlankeres Management gefragt, um Wartezeiten für die Patienten zu verringern, betonte Ursula Frohner, Präsidentin des Österreichischen Gesundheits- und Krankenpflegeverbandes: „Wartezeit ist eine Zeit der Ängste - und ist gerade dann schwierig, wenn ich nicht weiß, worum es geht, wofür und warum ich warte.“

Lösungen gesucht, um Zeit für Patienten zu haben

Wie schlankes Management und effektive Arbeitsabläufe aus dem Autobau ins Krankenhaus übertragen werden könnten und so mehr Zeit für die Patienten bleibt, darüber wird bei der Tagung diskutiert. Paul Sungler, Chef der Salzburger Landeskliniken, sieht im Krankenhausalltag viel Zeit-Einsparungspotenzial - vor allem bei den Wegen der Patienten. Denn derzeit würden sie bei der Aufnahme ins Spital oder bei Untersuchungen oft mehrmals aufgerufen und müssten dazwischen zum Teil lange warten: „Das sind die Zeiten, die wir uns ersparen können und wo wir noch einiges tun können.“

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Schlanke Organisation für bessere Pflege

Zu wenig Personal und zu viel Bürokratie - diese Faktoren bringen das Pflegepersonal in Spitälern an seine Belastungsgrenzen.

Die finanzielle Auswirkung schlankerer Arbeitsabläufe lässt sich derzeit noch nicht abschätzen. Im Mittelpunkt stehen erst einmal die Zufriedenheit des Pflegepersonals und der Patienten.