Kampagne gegen psychischen Druck bei Arbeit

Über psychische Belastungen am Arbeitsplatz wird kaum offen gesprochen wird. Die Salzburger Gebietskrankenkasse (SGKK) und die Arbeiterkammer (AK) starten deshalb eine Initiative zur Vorbeugung gegen psychische Erkrankungen.

Durch die Kampagne mit dem Titel: „I schau auf mi und di“ sollen Mitarbeiter und Vorgesetzte in Betrieben für das Thema sensibilisiert werden. Dazu ein Beispiel: Der Halleiner Industriebetrieb Schwaighofer-Fiber produziert hochwertige Zellstoffe für die Textilindustrie. Dass der Druck in der Arbeitswelt steigt, erlebt man auch in dort. Man versucht aber, gegenzusteuern. So lege man viel Wert auf betriebliche Gesundheitsvorsorge und klammere auch den Bereich psychischen Belastungen nicht aus, betont Geschäftsführer Jörg Harbring.

„Wir haben am Standort eine wesentliche Veränderung erfahren - weg von der Papierproduktion hin zu einer hochtechnisierten chemischen Zellstoffproduktion. Da mussten die Mitarbeiter sehr viel dazulernen. Und hier sehen wir auch einen starken psychischen Druck - insbesondere auch, weil wir heutzutage mehr Verantwortung auf die Basis delegieren. Das heißt, der einzelne Mitarbeiter muss auf seinem Arbeitsplatz mehr Verantwortung übernehmen.“

„Arbeitsbedingungen rechtzeitig human gestalten“

Ein Teil der 230 Mitarbeiter hat am Freitag an einer Informationsveranstaltung teilgenommen, die das Thema psychische Belastungen mit dem Kabarettisten Ingo Vogl humorvoll in den Mittelpunkt gestellt hat. Mit der Initiative "I schau auf mi und di wollen Gebietskrankenkasse und Arbeiterkammer aufzeigen, was man als Chef, Kollege, Betroffener vorbeugend tun kann, erklärt Karin Hagenauer, Arbeitspsychologin bei der Arbeiterkammer.

„Ganz wichtig ist uns bei dier Kampagne, dass man nicht nur ‚repariert‘ und die Menschen in Therapie schickt, wenn sie bereits krank sind, sondern schon vorher an den Arbeitsbedingungen arbeitet und diese so gestaltet, dass sich Menschen entwickeln können und ihre Persönlichkeit gefördert wird. Sie sollen wachsen können, Spaß an der Arbeit haben und gar nicht erst krank werden. Denn psychische Erkrankungen haben fast vier Mal so lange Krankenstände zur Folge wie körperliche Erkrankungen“, betont Hagenauer.

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Kampagne gegen psychische Erkrankungen

Die Salzburger Gebietskrankenkasse und die Arbeiterkammer starten eine Initiative zur Vorbeugung psychischer Erkrankungen am Arbeitsplatz.

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