Klagen über wildernde Hunde

In Salzburger Gemeinden werden wildernde Hunde immer wieder zum Problem. Sie töten Wildtiere und Vögel oder verletzen sie schwer. Die Leinen- oder Beißkorbpflicht scheint längst nicht alle Hundehalter zu interessieren.

Rehe, Hasen oder auch Fasane: Ins Beuteschema wildernder Hunde passen Wildtiere und Vögel in allen Größen. Immer wieder müssen Jäger laut eigenen Angaben getötete Tiere aus Wäldern oder auf Wiesen bergen - zuletzt ein totes Reh am Rand des Wallersees, schildert Johann Eder, Jagdleiter in Seekirchen (Flachgau): „Der Hund ist ein Raubtier. Sobald er Wild aufstöbert, verfolgt er es. Und wenn er das Tier erwischt, dann reißt er es.“

Hunde wildern ein Reh

ORF

Hunde greifen immer wieder Rehe an - so wie hier in Seekirchen

An der Fischach in Seekirchen mussten zwei Jäger das tote Reh aus dem Wasser holen. Es war mit Bisswunden übersät. Alleine in Seekirchen soll es zehn Zwischenfälle mit wildernden Hunden geben: „Wir müssen Beweise sammeln, wenn man gegen die Hundebesitzer vorgehen will - Fotos, Videos oder Zeugen“, sagt Eder. „Die meisten kümmern sich sehr gut um ihre Vierbeiner“, ergänzt der Flachgauer Bezirksjägermeister Josef Zauner. „Aber ungefähr fünf Prozent - mit steigender Tendenz - scheren sich eigentlich recht wenig.“

Hundetrainer: „Fehleinschätzung des Gehorsams“

Dass jeder Hund wildern kann, bestätigt auch Hundetrainer Florian Günther: „Das Problem ist, dass die meisten Hundebesitzer eine Fehleinschätzung des Gehorsams ihres Hundes haben. Dann lassen sie ihn frei laufen - unter dem Motto ‚Der macht ohnehin nichts‘. Und man kann gar nicht so schnell schauen, dass der auf einmal einem Reh oder Hasen nachrennt.“

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Problem mit wildernden Hunden

Jäger klagen über mehr wildernde Hunde - zum Beispiel in Seekirchen am Wallersee. Peter Obermüller berichtet.

Gemeinde: „Können Menschen nur ersuchen“

Auch in Seekirchen gilt Leinenpflicht für Hunde - überwacht wird sie freilich kaum. Bürgermeisterin Monika Schwaiger (ÖVP) setzt auf Aufklärung: „Die Menschen ersuchen, dass sie die Pflicht einhalten - mehr können wir nicht machen. Dazu noch informieren und aufklären, was Schreckliches passieren kann. Man ist nicht überall mächtig, man ist auch manchmal ohnmächtig - das ist leider so.“

Dass Hunde ohne Leine oder Maulkorb ein Problem sein können, ist unter Hundehaltern bekannt. Als besonders groß wird es aber nicht eingeschätzt: „Er läuft halt mitunter frei - jederzeit unter Bewachung“, sagt der Königspudel-Besitzer Werner Mair. „Wenn andere Hunde da sind, geht er an der Leine. Aber wenn kein Mensch da ist, hat er - glaube ich - auch das Recht, dass er ein bisschen frei läuft.“ Dabei können freilaufende Hunde viel Geld kosten: Bei einer Anzeige über die Bezirkshauptmannschaft drohen bis zu 5.000 Euro Geldstrafe.

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