Hofer punktete vor allem bei ÖVP-Wählern

FPÖ-Kandidat Norbert Hofer konnte in Salzburg vor allem bei den ÖVP-, aber auch bei den SPÖ-Wählern punkten. Das zeigt eine Wählerstromanalyse der Landesstatistik nach der ersten Runde der Bundespräsidentenwahl am Sonntag.

Hofer schnitt im Bundesland Salzburg ja überdurchschnittlich gut ab - er bekam 38,7 Prozent der abgegebenen Stimmen. In allen 119 Gemeinden des Landes lag Hofer an der Spitze. Insgesamt bekam Hofer in Salzburg beinahe 92.000 Stimmen. Und nicht nur jene, die bei der letzten Nationalratswahl 2013 in Salzburg freiheitlich gewählt hatten, stimmten jetzt für ihn. Auch 18.000 ÖVP-Wähler - rund ein Viertel der Volkspartei-Stmmen - und 8.000 SPÖ-Wähler votierten für Hofer, dazu kamen 19.000 Nichtwähler.

Grafik der Wählerstromanalyse der Bundespräsidentenwahl in Salzburg

Land Salzburg

Die Landesstatistik erstellte eine Wählerstromanalyse für Salzburg

Van der Bellen holte NEOS- und Nichtwähler

Bitter für den SPÖ-Kandidaten Rudolf Hundstorfer: Nur 31 Prozent der SPÖ-Wähler von 2013 votierten in Salzburg für ihn. Mit einer Wiederwahlquote von 36 Prozent lag ÖVP-Kandidat Andreas Kohl nur unwesentlich darüber. Auch jene, die bei der Nationalratswahl 2013 anderen Parteien ihre Stimme gaben oder gar nicht zur Wahl gingen, ließen sich von den Beiden nicht überzeugen.

Alexander Van der Bellen bekam laut Analyse von 64 Prozent aller Grün-Wähler von 2013 die Stimme bekommen. Zudem konnte er 30 Prozent vormaliger NEOS-Wähler und Nichtwähler für sich begeistern. Rund ein Viertel aller vormals grünen Stimmen wanderte allerdings auch zu Irmgard Griss. Zudem konnte die pensionierte Höchstrichterin bei früheren ÖVP- und auch NEOS-Wählern punkten.

Keine Wahlempfehlung von ÖVP- und SPÖ-Granden

Für die Stichwahl zwischen Norbert Hofer und Alexander Van der Bellen gibt Landeshauptmann und ÖVP-Landeschef Wilfried Haslauer keine Wahlempfehlung ab. Das betonte sein Sprecher am Montag. Auch der Salzburger Bürgermeister Heinz Schaden (SPÖ) sagte der APA, dass er sicher keine Parteiempfehlung abgeben werde: „Wie ich persönlich wähle, muss ich mir noch überlegen. Aber der Norbert Hofer wird es sicher nicht sein“, meinte er am Rande einer Pressekonferenz knapp. Auch SPÖ-Landeschef Walter Steidl gab keine Wahlempfehlung ab: „Die Wähler sind mündig und wissen, was sie tun.“

Der Salzburger Hotelier und NEOS-Nationalratsabgeordnete Sepp Schellhorn, der im ersten Wahlgang offen Irmgard Griss unterstützt hatte, wollte sich am Montag noch nicht festlegen. Er sei unentschlossen, ob er überhaupt eine Empfehlung abgeben werde, sagte er.

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