Arzt: „Bewusstseinsbildung statt Zuckersteuer“

In der Diskussion über eine Zuckersteuer auf Limonade meldet sich nun der Salzburger Stoffwechselspezialist Friedrich Hoppichler zu Wort. Er sagt, dass eine solche Steuer nicht automatisch zu einem Verzicht auf zu viel Zucker führe.

Durch eine Strafsteuer sollen besonders zuckerhaltige Softdrinks deutlich teurer werden, das beschloss das britische Parlament. Damit solle den Konsumenten die Lust auf die süßen Getränke vergehen. Das ist die Logik hinter dem Beschluss des Parlaments in London, der auch in Österreich für Diskussionen sorgt.

Zuckergehalt in Lebensmitteln soll reduziert werden

Ganz so einfach ist die Sache allerdings nicht, sagt Hoppichler. Denn alleine eine höhere Steuer bringe niemanden dazu, auf Zucker zu verzichten: „Letztendlich soll der Konsument dann nicht Süßstoffe konsumieren, sondern er soll wissen, dass er weniger Süßes per se essen soll. Sonst isst er das über Mehlspeisen, Donuts oder über andere Fertigprodukte.“

Hoppichler setzt stattdessen auf Bewusstseinsbildung. Man müsse zum einen schon bei Kindern darauf achten, dass sie nicht zu viel Zucker zu sich nehmen, und zum anderen müsse in allen Lebensmitteln der Zuckergehalt langsam reduziert werden, fordert der Stoffwechselexperte.

22 Stück Würfelzucker pro Liter Limonade

Einen kleinen Teilerfolg erzielte Österreich hier bereits: So ist in den letzten fünf Jahren der durchschnittliche Zuckergehalt von alkoholfreien Getränken um fünf Gramm pro Liter gesunken. Allerdings enthält die Durchschnitts-Limonade noch immer 68 Gramm Zucker pro Liter - das entspricht 22 Stück Würfelzucker.

Wie sinnvoll eine Zuckersteuer ist

Die in Großbritannien beschlossene Zuckersteuer ist für Lebensmittelhersteller eine Geldbeschaffungsaktion des Fiskus. Dabei ist klar, dass zu viel Zucker zu Diabetes führen kann.

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Die in Großbritannien beschlossene Zuckersteuer ist für Lebensmittelhersteller eine Geldbeschaffungsaktion des Fiskus.