Pollerunfälle: Stadt bleibt öfter auf Kosten sitzen

Die Stadt Salzburg bleibt nach Pollerunfällen wieder auf mehr Kosten sitzen. Denn seitdem zusätzliche Polleranlagen ohne Videoüberwachung in Betrieb sind, fahren wieder mehr Autolenker nach einer Kollision einfach davon.

Rund 390.000 Euro an uneinbringlichen Schäden an den Altstadt-Pollern hat die Stadt Salzburg in den vergangenen fünf Jahren verzeichnet - hauptsächlich wegen Fahrerflucht. Die Tendenz ist wieder steigend: Denn seitdem die Poller in der Hofstallgasse, am Platzl oder in der Priesterhausgasse in Betrieb sind, gibt es mehr Autolenker, die nach einer Kollision mit einem Poller einfach davonfahren. Da es dort keine Videoüberwachung gibt, hat die Stadt auch nachträglich kaum Chancen, einen Schuldigen auszuforschen, sagt Christian Morgner, Pollerbeauftragter der Stadt, gegenüber dem ORF.

Poller in der Salzburger Altstadt, in der Hofstallgasse vor dem Festspielhaus

ORF

Hofstallgasse: Keine Videoüberwachung, dafür aber schmale, beleuchtete fixe Poller, die in der Reparatur relativ teuer sind - das lässt die Kosten für die Stadt Salzburg steigen

Videoüberwachung hilft gegen Fahrerflucht

Zudem seien gerade Reparaturen an den fix installierten beleuchteten Pollern - so wie in der Hofstallgasse - relativ teuer, so Morgner. Ein Fahrerflucht-Problem habe man 2010 bei den ersten Pollern etwa am Mozartplatz ebenfalls gehabt, ergänzt er. Seitdem dort eine Videoüberwachung installiert ist, gebe es aber kaum mehr Pollerunfälle, bei denen der Schuldige nicht ausgeforscht werden kann.

Zu den 390.000 Euro an uneinbringlichen Autounfällschäden kommen seit 2010 noch 210.000 Euro an Wartungskosten für die 23 Poller in der Salzburger Altstadt. In diesen Wartungskosten seien auch die Reparaturen nach Vandalismus an den Pollern enthalten, betont Morgner.

ÖVP-Kritik an Pollerkosten

Insgesamt gab die Stadt Salzburg für die Reparatur der Altstadtpoller seit 2010 insgesamt 2,2 Millionen Euro aus - das kritisierte die Stadt-ÖVP am Freitag per Aussendung. 1,3 Millionen Euro davon sind bereits von den Versicherungen der schuldigen Autofahrer bezahlt worden. Bei weiteren 300.000 Euro an Forderungen laufen noch Gerichtsverfahren, sagt Morgner. Der Rest entfällt auf die Fahrerfluchtunfälle und die Wartungsarbeiten.

Bei 20.000 Euro Pollerschäden darf die Stadt Salzburg die Rechnung übrigens an sich selber stellen - denn bei diesen Unfällen sind Magistratsfahrzeuge gegen die Poller gefahren.

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