Taxilenker entführt: Konkrete Hinweise

Nach dem Überfall auf einen Taxilenker mit dessen anschließender Entführung in der Nacht auf Samstag geht die Polizei jetzt konkreten Hinweisen nach. Unter anderem hilft das Protokoll der Taxizentrale den Ermittlern.

Einer der Täter bestellte das Taxi in der Stadt Salzburg über die Funktaxizentrale 8111. Dabei beachtete er allerdings nicht, dass hier - wie bei einer Notrufzentrale - jeder Anrufer protokolliert und aufgezeichnet wird. Diese Daten werden wieder umgehend gelöscht, wenn es zu keiner Straftat kommt.

Telefonnummer, Stimme, DNA-Spuren

Nach dem Raub und der anschließenden Entführung eines 57-jährigen Taxilenkers übergab die Funktaxi-Vereinigung die Aufzeichnung allerdings auf richterliche Anordnung am Montag der Polizei. Telefonnummer und Stimme des Anrufers sind für die Ermittler wichtige Hinweis auf die Täter, sagt Polizeisprecher Michael Rausch.

Zudem fand die Spurensicherung im Taxi des Opfers zahlreiche DNA-Spuren. Auch die Täterbeschreibung hilft den Ermittlern: Ein Täter hat kurze, schwarze Haare, ist 18 bis 25 Jahre alt und etwa 1,85 Meter groß. Er trug eine dunkle Hose und eine dunkle Jacke. Der zweite Täter hat lockiges, braunes Haar ist etwa gleich alt und 1,75 Meter groß, er trug einen dunklen Kapuzensweater. Der gekidnappte Taxilenker wird Montagnachmittag einvernommen.

Spektakulärer Raub mit Entführung

Der 57-Jährige war Samstag in den frühen Morgenstunden von den beiden Täter bedroht, ausgeraubt und dann in den Kofferraum seines Taxis gesperrt worden. Die Täter fuhren mit dem Fahrzeug dann nach Bischofshofen (Pongau), wo sie den Taxler aus dem Fahrzeug warfen - mehr dazu in Taxi geraubt, Taxilenker gekidnappt (salzburg.ORF.at; 5.3.2016). Der Taxilenker hat den Raub und die Entführung im Kofferraum mit leichten Kopfverletzungen überstanden, er ist aber schwer geschockt. Bei einem ähnlichen Taxiüberfall mit Entführung Ende der 1980-er Jahre wurde der Täter in Salzburg damals zu drei Jahren Gefängnis verurteilt.

Die Funktaxivereinigung 8111 erneuert nach dem Vorfall ihren Wunsch nach mehr Sicherheit für die Fahrer, bestätigt Geschäftsführer Peter Tutschku. „Ich fordere schon seit Jahrzehnten eine gesetzlich verordnete Videoüberwachung in Taxis. Natürlich löst das auch nicht alle Probleme. Aber es ist eine Präventivmaßnahme, die sehr wohl hilft. Vor etwa 20 Jahren hatten wir das schon, doch damals waren die Geräte dafür noch nicht geeignet. Heute ist das hingegen überhaupt kein Problem mehr.“

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Nach dem Überfall auf einen Taxilenker mit anschließender Entführung in der Nacht auf Samstag geht die Polizei nun konkreten Hinweisen nach.