Falscher Spielervermittler: 18 Monate Haft

Wegen Betrugs ist am Montag beim Salzburger Landesgericht ein 42-Jähriger zu 18 Monaten unbedingter Haft verurteilt worden. Der Saalfeldener soll Investoren mit Versprechen von großen Gewinnen beim Kauf und Verkauf von Spielern um mehr als 200.000 Euro geprellt haben.

Spielszene aus Dynamo Moskau gegen den PSV Eindhoven

ORF

Für einen Transfer zu Dynamo Moskau soll der 42-Jährige kassiert haben

Christian Gratzei, Tormann bei Sturm Graz, bezahlte rund 35.000 Euro an den Saalfeldener - und zwar als Vorausfinanzierung für seinen Wechsel nach Russland, zu Dynamo Moskau. Der Transfer ist zwar nicht zustande gekommen, das Geld ist trotzdem weg, ebenso wie der Großteil von rund 180.000 Euro, die der Betrüger von anderen Investoren eingesammelt hat.

Diese wollten an Spielertransfers mitverdienen - vermutlich geblendet von großen Namen, großen Versprechen und großen Gewinnen von bis zu 300 Prozent.

Angeklagter betonte gute Kontakte zu Clubs

Der Saalfeldener betonte am Montag vor Gericht, tatsächlich gute Kontakte zu Fußballclubs in ganz Europa zu haben. Doch die Transfers seien nicht zustande gekommen. Das ganze Geld habe er auch nicht für sich selbst verwendet, sondern für Kontaktpflege, betonte der Angeklagte.

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Falscher Spielervermittler: 18 Monate Haft

Wegen Betrugs wurde am Montag am Salzburger Landesgericht ein 42-Jähriger zu 18 Monaten unbedingter Haft verurteilt.

Richterin Martina Pfarrkirchner verurteilte den Angeklagten zu 18 Monaten Haft ohne Bewährung. Das Urteil ist allerdings noch nicht rechtskräftig. Derzeit sitzt der 42-Jährige eine andere Haftstrafe wegen Betrugs ab. Das Thema Fußball sei für ihn ein für alle Mal erledigt, sagte der Mann am Montag.

Geständnis zu Prozessbeginn

Das Verfahren begann mit einem Geständnis des 42-Jährigen. Gleichzeitig beteuerte der wegen Betrugs Vorbestrafte seine redlichen Absichten. Der Beschuldigte hat eigenen Angaben zufolge rund 300.000 Euro Schulden.

Um Spieler zu vermitteln, brauche es schon im Vorfeld sehr viel Geld, um an Informationen zu kommen, welcher Spieler weg will, welcher Verein mit welchem Spieler unzufrieden ist und welcher Verein Spieler sucht - und das zu welchem Preis, hatte der Angeklagte argumentiert. Diese Informationen seien nicht gratis. Wie das genau abläuft, wollte der Saalfeldener bei dem Prozess aber nicht sagen - er wolle niemanden mit hineinziehen. Der Verdacht von Schmiergeld liegt nahe.

„Todesfälle haben mich aus der Bahn geworfen“

Bis zum Jahr 2009 habe er ein „relativ vernünftiges Leben geführt“, erklärte der 42-Jährige. „Dann haben mich zwei Todesfälle in der Familie schwer aus der Bahn geworfen. Ich hatte das Ganze nicht mehr so im Griff und machte schwere Fehler. Ich wollte mich aber nicht bereichern.“

Dem Salzburger wird auch Mietbetrug mit einem Schaden von 8.000 Euro vorgeworfen. Zudem soll er von einem Autohändler im Pinzgau einen BMW mit der Absicht angemietet haben, ihn nicht mehr zurückzugeben. Der Schaden wurde mit rund 25.000 Euro beziffert. Den Wagen soll er für seine Spielervermittlungstätigkeiten verwendet haben. Weiters warf der Staatsanwalt dem 42-Jährigen noch Verletzung der Unterhaltspflicht vor.