E-Mail-Strafzettel landen öfter im Spam

Beim E-Mail-Versand von Strafzetteln gibt es Anlaufschwierigkeiten: So manche Empfänger halten die Mails für Spam und öffnen sie nicht. Oder der Spamfilter sortiert die Behördennachrichten automatisch aus.

Seit einem dreiviertel Jahr versenden die Salzburger Behörden Strafzettel auch per E-Mail. Doch so manchen Empfänger macht es stutzig, wenn ein Mail von der Bezirkshauptmannschaft im Posteingang landet. In der Nachricht findet sich nämlich die Aufforderung, einem Link zu folgen und ein Passwort einzugeben. Damit kann man dann die Anonymverfügung - also den Strafzettel - öffnen.

Per E-Mail zugestellter Strafzettel der Bezirkshauptmannschaft Salzburg Umgebung

ORF

Seit einem dreiviertel Jahr werden Strafzettel auch per E-Mail verschickt - doch einige bleiben ungeöffnet

Aus Angst vor Virus ungeöffnet

Viele Bürger haben aber vergessen, dass sie sich für die elektronische Zustellung angemeldet haben, zum Beispiel über die Bürgerkarte. So macht das ungewöhnliche E-Mail so manchen Empfänger skeptisch, weiß Johann Strasser von der Salzburger Landesinformatik: „Unter anderem auch, weil der Absender offizielle E-Mail-Adressen des Landes sind, kann es sein, dass beim Bürger gewisse Unsicherheiten auftreten.“ Manche würden auch „möglicherweise“ fürchten, dass ein Virus oder ein Trojaner hinter dem E-Mail steckt. „Hin und wieder passiert auch, dass einzelne E-Mail-Accounts diese elektronische Post auch im Spam ablegen“, weiß Strasser.

Nicht selten bleiben die Strafzettel-E-Mails aber ungeöffnet. Nach zwei Wochen kommen diese dann nochmals - per konventioneller Post, ohne Mahnspesen.

E-Mail-Zustellung derzeit nur bei kleiner Minderheit

„Papierersparnis gibt es. Aber die elektronische Zustellungsrate ist zugegebenermaßen noch relativ gering“, sagt der Leiter der Landesinformatik, Rudolf Krejsa. „Denn diese Zustellmöglichkeit ist noch nicht so bekannt. Wir versenden um die 30.000 Schriftstücke pro Monat - und man kann sagen, dass so um die 200 bis 300 Schriftstücke elektronisch zugestellt werden können.“

Das Anmelden ist allerdings einfach: die meisten Gemeinden haben dafür ein Formular auf ihren Internetseiten. Und auch die Bürgerkarte ermöglicht das Zustellen der Behördenschriften via E-Mail. Die zugestellten Dateien seien übrigens mehrfach gesichert und verschlüsselt, versichert die Landesinformatik.

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