Bisher keine Homosexuellen als Adoptiveltern

In Salzburg sind bisher noch keine homosexuellen Paare Adoptiveltern geworden. Dabei ist das seit 1. Jänner rechtlich möglich. Da es im Bundesland nur zwei bis fünf Adoptionen pro Jahr gibt, sind die Wartelisten ohnehin lang.

Rund 40 Paare warten in Salzburg derzeit darauf, dass sie ein Kind adoptieren können. Sie alle schlossen bereits einen eigenen Ausbildungskurs für Adoptiveltern ab. Doch landesweit werden jährlich nur zwei bis fünf Kinder von den leiblichen Eltern zur Adoption freigegeben. Und damit sind die Wartelisten lang. Das werde auch sehr klar kommuniziert, heißt es von der Kinder- und Jugendhilfe des Landes.

Auch die Alternative, ein Kind aus dem Ausland zu adoptieren, sei nicht besonders vielversprechend: „Hier liegen die Zahlen bei durchschnittlich zwei bis drei Kindern im Jahr“, erklärte Roland Ellmer, Referatsleiter der Kinder- und Jugendhilfe. Wegen der Wartezeiten würden viele adoptionswillige Paare auch gar keinen Antrag mehr stellen. Dass sich seit dem 1. Jänner noch kein schwules oder lesbisches Paar als Adoptiveltern gemeldet haben, verwundert die Zuständigen deshalb nicht.

Bedarf nur bei Pflegeeltern

Ganz anders sieht es hingegen bei Pflegeeltern aus: In ganz Salzburg gibt es zurzeit rund 300 Kinder, die in einer Pflegefamilie leben. Jedes Jahr werden einige der Pflegekinder erwachsen. Rund zehn bis 15 kommen jährlich neu dazu, sagte Ellmer.

Vier bis fünf homosexuelle Paare nahmen bisher Pflegekinder bei sich auf. Doch gebe es sehr wohl Bedarf nach mehr Pflegeeltern - egal ob hetero- oder homosexuell, so Ellmer. Die Kinder- und Jugendhilfe des Landes will deshalb in den nächsten Wochen aktiv um Interessierte werben.

Link: