Krankenkasse macht Gewinn durch Generika

Salzburgs Gebietskrankenkasse spart sich viel Geld, weil Ärzte mehr Generika verschreiben müssen. Das sind Medikamente, die nach Ablauf der Lizenzen preisgünstig „nachgebaut" werden – mit Wirkstoffen wie beim Original. Der GKK bringt das ein Plus in ihrer Bilanz.

2015 haben bundesweit nur zwei der insgesamt neun Gebietskrankenkassen (GKK) ein Plus erwirtschaften können: Kärnten und Salzburg. Die anderen haben Defizite – insgesamt 21,5 Millionen Euro. Heuer rechnen sie mit einem Minus von 94 Millionen. In Salzburg rechnet man wieder mit einem Überschuss von 5,2 Millionen.

Ärzte werden aufgefordert

Warum lässt sich in Salzburg ein Überschuss erwirtschaften, wenn alle anderen Defizite hinterlassen? Der springende Punkt seien die Kosten für Medikamente, wie man bei der Salzburger GKK betont. In Salzburg sei die Kostenexplosion bei den Medikamenten deutlich geringer als in den übrigen Bundesländern. Salzburger Ärzte werden aufgefordert, weniger teure Arzneimittel zu verschreiben. Das sind vor allem Generika. Salzburg hat dabei mittlerweile sogar den höchsten Anteil aller Bundesländer.

Mit den günstigeren Medikamenten könne man die Ausgaben deutlich senken, heißt es bei der GKK. Die Gebietskrankenkassa verfolge diese Strategie schon seit Jahren.

Rücklagen: Senkung der Beiträge?

Aus den Überschüssen werden Rücklagen gebildet. Das führt allerdings bei Versicherten und Beitragszahlern aus der Wirtschaft immer wieder zu Forderungen, mehr für Versicherte bei den Kosten in der Zahnmedizin zu übernehmen, die Kassenbeiträge zu senken oder keine Krankenkassen in anderen Bundesländern mitzufinanzieren, wenn dort Defizite drohen.

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