Miriam Fussenegger neue „Buhlschaft“

Ein perfekt gehütetes Geheimnis ist am Freitagmittag gelüftet worden: Miriam Fussenegger ist die neue „Buhlschaft“ an der Seite von Cornelius Obonya im diesjährigen „Jedermann“ auf dem Salzburger Domplatz.

Fussenegger ist 25 Jahre alt und stammt aus Linz (Oberösterreich). Studiert hat sie am Reinhardt-Seminar, bereits während ihres Studiums hat sie am Schlosstheater Schönbrunn und im Kulturhaus Brückmühle gespielt.

Miriam Fussenegger

SF/Katsey

Die neue Buhlschaft im „Jedermann“: Miriam Fussenegger

Fussenegger stand auch im Historienfilm „Maximilian“ und im Landkrimi „Der Tote am Teich“ vor der Kamera. Im Mühlviertler Landkrimi von Nikolaus Leytner spielte sie Anfang Dezember die junge Assistentin der von Maria Hofstätter gespielten Kriminalbeamtin - stets das Tablet zur Hand, um ihre Chefin mit den neuesten Recherche-Ergebnissen zu versorgen.

Miriam Fussenegger vor dem Salzburger Dom

Salzburger Festspiele / Katsey

Miriam Fussenegger vor dem Dom

Eine toughe, moderne Figur, Ausdruck der neuen Zeit, die den sich auf Erfahrung, G’spür und Menschenkenntnis verlassenden älteren Kollegen bereits im Genick sitzt. Jung, blond und schlank - all’ das ist sicherlich auch für die berühmteste Mini-Rolle der Salzburger Festspielgeschichte kein Nachteil.

2015 als Lucy in „Meckie Messer“

Trotz ihrer Jugend hat Fussenegger auch bereits Festspiel-Erfahrung. 2015 spielte sie in „Meckie Messer“, also der Salzburger Dreigroschenoper, die Partie der Lucy.

Festspiel-Schauspielchef Sven Eric Bechtolf lobte an Fussenegger, dass sie nicht nur spielen, sondern auch tanzen und singen könne. Mit Bedacht habe er eine vielseitige Schauspielerin ausgewählt, und keinen großen Namen.

„Kenne Cornelius Obonya bereits“

Sie habe nicht sofort zugesagt, als ihr die Rolle angeboten wurde, sie sei eine Grüblerin. Doch dann habe sie die Herausforderung angenommen und sei gehüpft vor Freude. Cornelius Obonya, den „Jedermann“ an ihrer Seite, habe sie schon kennengelernt - da habe die Chemie gleich gestimmt: „Es beruhigt mich, einen so sympathischen Jedermann an meiner Seite zu wissen“, sagte Fussenegger.

Für ihre Buhlschaft hat sie bereits konkrete Vorstellungen: „Oft wird der Figur Eindimensionalität vorgeworfen und etwas kommerzielles. Ich aber sehe so viele verschiedene Frauentypen in ihr. Da ist diese stolze, erhabene und sinnliche Frau, genauso wie ein kleines trotziges Kind, das nur feiern, Spaß haben will. In ihr sehe ich die derbe Wirtin genauso wie die weiblich Kluge, die Empathische. Ich sehe im Grunde alle Frauen in ihr, die auch in meinem Leben existieren.“

Auch das Regieteam des „Jedermann“ kennt sie schon aus der „Meckie Messer“-Produktion. Nun freue sie sich auf den Domplatz, so Fussenegger. Das „Leben und Sterben des reichen Mannes“ von Hugo von Hofmannsthal ist seit 1920 als Fixpunkt im Programm der Salzburger Festspiele verankert.

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Miriam Fussenegger neue „Buhlschaft“

Die junge Oberösterreicherin Miriam Fussenegger ist als neue „Buhlschaft“ für den Jedermann vorgestellt worden.

Rollenunterricht bei zwei ehemaligen Jedermännern

Die 1,70 Meter große Absolventin des musisch-kreativen Zweigs der Linzer Hamerlingschule studierte zunächst in Graz ein Semester Psychologie, ehe sie an das Max-Reinhardt-Seminar ging und dort vor zwei Jahren abschloss.

Ihr Rollenunterricht bei Markus Meyer, Regina Fritsch, Nicholas Ofczarek und Klaus Maria Brandauer (der sie in einer „Peer Gynt“-Lesung 2012 als Solveig besetzte) wird Fussenegger bei der Buhlschaft vermutlich mehr helfen als ihre bisherigen Film- und Fernsehrollen bei „SOKO Donau“, Andreas Prochaskas historischem Dreiteiler „Maximilian“ oder Markus Schleinzers Kurzfilm „Telephon“.

„Träumte davon Rockstar zu werden“

Die Theatererfahrung der jungen Frau, die als Schülerin noch davon träumte „mit meiner E-Gitarre Rockstar zu werden“ und erst mit 16 das Theater für sich entdeckte, ist überschaubar: Im Kulturhaus Bruckmühle war sie 2010 in „Kasimir und Karoline“ zu sehen, am Schönbrunner Schlosstheater spielte sie 2012 in Klaus Pohls „Maries Lieben“ und 2013 die Titania im „Sommernachtstraum“. Spielort einer Produktion von Werner Schwabs „Volksvernichtung oder meine Leber ist sinnlos“, wo sie die Rolle der Frau Kovacic verkörperte, war ein Musterhaus der Blauen Lagune.

Darsteller seit 1920

„Jedermann“:

  • Alexander Moissi (1920, 1921, 1926-1931)
  • Paul Hartmann (1932-1934)
  • Attila Hörbiger (1935-1937)
  • Ewald Balser (1946)
  • Attila Hörbiger (1947-1951)
  • Will Quadflieg (1952-1959)
  • Walter Reyer (1960-1968)
  • Ernst Schröder (1969-1972)
  • Curd Jürgens (1973-1977)
  • Maximilian Schell (1978-1982)
  • Klaus Maria Brandauer (1983-1989)
  • Helmuth Lohner (1990-1994)
  • Gert Voss (1995-1998)
  • Ulrich Tukur (1999-2001)
  • Peter Simonischek (2002-2009)
  • Nicholas Ofczarek (2010-2012)
  • Cornelius Obonya (seit 2013)

„Buhlschaft“

  • Johanna Terwin (1920,1921)
  • Dagny Servaes (1926-1937)
  • Grete Zimmer (1946)
  • Elfi Gerhart (1947)
  • Maria Becker (1948/49)
  • Judith Holzmeister (1950, 1951)
  • Lola Müthel (1952)
  • Heidemarie Hatheyer (1953-1955)
  • Martha Wallner (1956-1959)
  • Sigrid Marquardt (1960)
  • Ellen Schwiers (1961/1962)
  • Maria Emo (1963)
  • Anna Smolik (1964)
  • Eva Kerbler (1965/1966)
  • Nadja Tiller (1967/1968)
  • Christiane Hörbiger (1969-1972)
  • Nicole Hesters (1973)
  • Christiane Hörbiger (1974)
  • Senta Berger (1974-1978)
  • Christiane Buchegger (1979)
  • Senta Berger (1980-1982)
  • Marthe Keller (1983-1986)
  • Elisabeth Trissenaar (1987-1989)
  • Sunnyi Melles (1990-1993)
  • Maddalena Crippa (1994-1997)
  • Sophie Rois (1998)
  • Dörte Lyssewski (1999-2001)
  • Veronika Ferres (2002-2004)
  • Nina Hoss (2005/06)
  • Maria Bäumer (2007)
  • Sophie von Kessel (2008/09)
  • Birgit Minichmayr (2010-2012)
  • Brigitte Hobmeier (2013-2015)
  • Miriam Fussenegger (ab 2016)

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