„Keine Panikmache wegen tropischer Viren“
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Aedes aegypti heißt die Stechmücke, die das Zika-Virus überträgt. Sie lebt nicht nur in Südamerika, sondern auch hier in Europa – am Mittelmeer, in Südfrankreich, Süditalien und Kroatien. In zentral- bzw. mitteleuropäischen Breiten ist es ihr zu kalt. Und momentan tragen südeuropäische Mücken das Virus nicht in sich. Das könnte sich aber ändern, wenn beispielsweise sehr viele Europäer von Reisen aus Südamerika zurückkommen und dort von einer infizierten Mücke gestochen wurden. Dann würden Reisende mittelfristig das Virus auch an europäische Mücken weitergeben.
Warnung für Schwangere
Der Salzburger Tropenmediziner Arno Lechner hält nichts von Panikmache. Ein Risiko, dass das Zika-Virus auch in Südeuropa zum Problem wird, bestehe allerdings: „Je mehr Leute aus Mittel- und Südamerika erkrankt zurückkommen, umso mehr steigt das theoretische Risiko. In der Mittelmeerregion kann die Mücke in einer so großen Zahl überleben, dass auch Epidemien möglichen sein könnten.“
Gesunde kaum gefährdet
Tropenmediziner Lechner hat viele Anfragen über das Reisen nach Süd- und Zentralamerika. Vor allem schwangeren Frauen rät er strikt ab. Wer sich über Mückenstiche infiziert, setze das Baby dem Risiko schwerer Missbildungen und Behinderungen aus. Wer kein Kind bekommt und gesund ist, dem könne das Virus aber wenig anhaben, so der Facharzt. Etwas Fieber, dazu möglicherweise Gelenkschmerzen, Bindehautentzündung oder Hautausschlag sind Symptome, die nach wenigen Tagen wieder abklingen sollten.