Pinzgauer Spitalsfusion soll Geld sparen

Die Landesregierung hat die Spitäler von Zell am See und Mittersill (Pinzgau) nun offiziell zum Tauernklinikum fusioniert. Das sei nötig, um durch „medizinisch und wirtschaftlich sinnvolle Größe“ die zwei Standorte abzusichern. Es werde auch viel Geld gespart, heißt es.

Zell am See Krankenhaus Spital

ORF

Zeller Spital nach dem neusten Umbau

Spitalsreferent und LHstv. Christian Stöckl (ÖVP) hat große Pläne mit beiden Krankenhäusern. Die Fusion zum „Tauernklinikum“ sei ein großer Fortschritt: „Es ist weder sinnvoll noch ökonomisch oder personell möglich, sämtliche Leistungen an beiden Standorten anzubieten. Daher setzen wir auf eine ausdifferenzierte medizinische Versorgung mit klaren Schwerpunkten.“

Zusammenlegung soll auch Geld sparen

Während einzelne Abteilungen wie die Innere Medizin auch künftig getrennt als eigenständige Abteilungen mit zwei Abteilungsvorständen geführt werden, werden andere Bereiche zu standortübergreifenden Abteilungen mit einem gemeinsamen Abteilungsvorstand zusammengelegt. Das ist etwa bei der Allgemeinchirurgie der Fall.

Spezialbereiche nur an einem Standort

Bestimmte Schwerpunkte gibt es künftig wiederum nur noch an einem der beiden Standorte: So werden etwa Herzschrittmacher-OPs nur noch am Standort Mittersill durchgeführt, hochkomplexe allgemeinchirurgische Eingriffe hingegen ausschließlich am Standort Zell am See.

Tauernklinikum-Geschäftsführer Franz Öller erwartete sich durch die Fusion Synergieeffekte in der Verwaltung: Neben der Zusammenlegung von Buchhaltung und Kostenrechnung laufen derzeit die Arbeiten zur Vereinheitlichung der IT und der Einkaufslogistik. Krankenhaushygiene, Labor, technischer Sicherheitsbeauftragter, Logistik, Medizintechnik und weitere Bereiche sollen folgen. Arbeitsplätze seien dadurch nicht gefährdet, betonte Öller. „Allerdings werden wir Stellen, die aufgrund natürlicher Fluktuation frei werden, nicht nachbesetzen.“

Weiter Hilfe für Unfallopfer im Oberpinzgau

Mit dem Zusammenschluss bleibe auch die notfallmedizinische Basisversorgung im Oberpinzgau erhalten. „Patienten aus dem Einzugsgebiet des Standorts Mittersill werden dort erstversorgt und bei Bedarf nach Zell am See oder Salzburg gebracht“, erläuterte Öller.

Die neue Tauernkliniken GmbH steht zu 100 Prozent im Eigentum der Stadtgemeinde Zell am See. Insgesamt stehen in beiden Häusern 406 Betten zur Verfügung, 293 davon in Zell am See. An beiden Standorten sind im Tauernklinikum derzeit 793 Mitarbeiter beschäftigt.

2017 soll Halleiner Spital folgen

Mit der Fusion im Pinzgau schreitet der Umbau der Salzburger Spitallandschaft fort: Zu Jahresbeginn wurde das Krankenhaus Tamsweg (Lungau) vom Land übernommen und in die Salzburger Landeskliniken (SALK) integriert, im Jahr 2017 soll das Krankenhaus Hallein (Tennengau) folgen.

Dieses Element ist nicht mehr verfügbar

Interview mit ärztlichem Leiter

ORF-Redakteur Reinhard Grabher hat sich in Zell am See im neuen Spital umgesehen und zu den neuen Plänen in der Region recherchiert.