Krisengespräch: Flüchtlingshelfer machen weiter
Rund 1000 Transitflüchtlinge werden aktuell auf dem Gelände der ehemaligen Autobahnmeisterei in Liefering (Salzburg Stadt) täglich betreut. Sie kommen mit Bussen oft viele Stunden später als angekündigt und mitten in der Nacht, was die Versorgung der Menschen schwierig macht.
Die freiwilligen Flüchtlingshelfer im Quartier in der ehemaligen Autobahnmeisterei in Salzburg-Liefering haben am Mittwoch ihre Arbeit ausgesetzt - aus Protest. Denn das Chaos bei der Koordination der Bustransporte werde größer.
Nach Krisengespräch Verbesserungen angekündigt
Da soll es nun Verbesserungen geben, sagt Flüchtlingshelferin Doraja Eberle nach einem Krisengespräch. Die Information, wann Busse kommen, soll verbessert werden. Die freiwilligen Flüchtlingshelfer- von den wichtigen Dolmetschern bis zu den Köchen- werden die Einsatzkräfte weiter unterstützen, bestätigt Bürgermeister Heinz Schaden (SPÖ), der an dem Gespräch teilgenommen hat.
„Stundenlange Leerlaufzeiten“ durch Verspätungen
Von Streik wollte Flüchtlingshelferin Doraja Eberle auch am Donnerstag nicht sprechen: Aber man habe am Mittwoch die Arbeit unterbrochen, weil die Situation für die vielen freiwilligen Helfer zuletzt immer schwieriger geworden sei. Angekündigte Busse würden oft Stunden später ankommen.
„Ein Beispiel: Es sollen Busse um 20.00 Uhr kommen - die kommen dann aber um Mitternacht“, schilderte Eberle. „Oder wir erfahren um 23.00 Uhr, dass die Busse, die für 2.00 Uhr angekündigt sind, doch nicht kommen. Das sind nicht nur Probleme für Freiwillige, sondern auch für alle anderen. Es sind ja stundenlange Leerlaufzeiten.“ Die freiwilligen Helfer „nehmen sich Zeit, es sind auch Unmengen Dolmetscher da. Und da wartet man oft fünf, sechs, sieben Stunden - und weiß nicht, wann sie kommen.“
ORF
Polizei: Verzögerungen oft nicht beeinflussbar
Polizeieinsatzleiter Bernhard Rausch wies zurück, dass es ein Kommunikationsproblem gebe. Informationen würden sofort weitergeleitet. Busverspätungen hätten oft andere, nicht beeinflussbare Gründe. Es gebe keinen Schuldigen, so Rausch.
Link:
- 2015: Salzburg als Drehscheibe für Flüchtlinge (salzburg.ORF.at; 30.12.2015)