Sechs Terrorverdächtige in Salzburg in U-Haft

In der Salzburger Justizanstalt Puch-Urstein (Tennengau) sitzen derzeit insgesamt sechs mutmaßliche IS-Dschihadisten in Untersuchungshaft. Die letzten zwei Inhaftierten sollen im Dezember dazugekommen sein.

Bisher gab die Staatsanwaltschaft Salzburg die Verhaftungen von vier Männern im Zeitraum Oktober bis Dezember in Salzburg offiziell bekannt. Am Montag wurde auf Anfrage der APA die Festnahme von zwei weiteren Verdächtigen bestätigt: „Die Staatsanwaltschaft Salzburg bestätigt, dass sich derzeit sechs Personen in Salzburg wegen des Verdachtes der Beteiligung an einer terroristischen Vereinigung in U-Haft befinden“, erklärte Staatsanwaltschafts-Sprecher Robert Holzleitner.

Da es sich um eine Verschlusssache handle, könne er keine weiteren Auskünfte dazu geben, betonte Holzleitner - insbesondere deshalb, um die laufenden Ermittlungen nicht zu gefährden. Der Staatsanwalt nannte weder Alter noch Staatszugehörigkeit der Inhaftierten.

Vier mit Verbindung zu Anschlägen in Paris?

Recherchen der APA zufolge soll es sich im jüngsten Fall um zwei Männer handeln, die im Dezember in einer Asyl-Unterkunft festgenommen wurden. Sie dürften mit gefälschten Pässen in Österreich eingereist sein und könnten möglicherweise wie die beiden anderen im Dezember in einer Salzburger Transitunterkunft festgenommenen Flüchtlinge - offenbar ein Algerier und ein Pakistani - in Verbindung mit Mitgliedern des Terrorkommandos von Paris gestanden sein.

Im Fall dieser vier im Dezember in Salzburg verhafteten Männer wird offenbar ermittelt, ob sie in direktem Zusammenhang mit den Anschlägen in Paris vom 13. November mit 130 Toten und rund 350 Verletzten standen, also derselben Terrorgruppe angehörten, und ob sie in weitere geplante Anschläge eingebunden waren.

Wenig Konkretes gegen zwei im Herbst Verhaftete

Seit September/Oktober sitzen in Salzburg zwei syrische Asylwerber in Haft. Hier laufen ebenfalls noch die Ermittlungen wegen des Vorwurfs der „Beteiligung an einer terroristischen Vereinigung“. Laut Staatsanwaltschaft gibt es gegen die beiden aber keine Anhaltspunkte für geplante Anschläge in Europa und keine Verbindung zu bereits verübten Anschlägen.

Die um die 20 Jahre alten Beschuldigten sollen in Salzburg vor anderen Flüchtlingen und auch vor Freiwilligen Helfern damit geprahlt haben, dass sie sich an kriegerischen Auseinandersetzungen in Syrien im Dienste des Islamischen Staates (IS) beteiligt hätten. Einer der beiden, ein 21-Jähriger, stellte das laut seinem Anwalt aber in Abrede.

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