380kV-Starkstromleitung: Umweltschutz ‚verliert‘

Heftige Kritik an Umweltreferentin Astrid Rössler (Grüne) kam am Donnerstag von den Gegnern der umstrittenen 380 kV-Starkstromleitung bei einem Treffen in Stegenwald (Pongau). Rössler sei von einer Befürworterin der ‚Stromautobahn‘ zur Erdkabelgegnerin geworden.

Knapp 100 Freileitungsgegner der Interessensgemeinschaft kamen zu der Veranstaltung und gingen mit der grünen Umweltreferentin hart ins Gericht.

Nicht die 380kV-Leitung ist das Übel, sondern die Salzburger Politik. Rössler habe das Vertrauen der Leitungsgegner missbraucht, dabei habe sie den Wahlsieg zu einem guten Teil ihnen zu verdanken, kritisierte Theodor Seebacher von der IG Erdkabel.

„Wir haben in Salzburg ein kleines Stück Leitung. In Deutschland sind es tausende Kilometer, die kommen in den Boden hinein und da wird nicht diskutiert. Bitte, da muss irgendetwas passieren“, sagte Seebacher.

Gegner: Wirtschaftliche Interessen würden vorgehen

Die Gegner der umstrittenen 380-kV-Starkstromleitung zwischen Elixhausen und Kaprun, die IG Erdkabel, kritisieren, dass Bürger und Natur wirtschaftlichen Interessen unterworfen würden. Außerdem habe sich Rössler von einer Erdkabelbefürworterin zur Erdkabelgegnerin gewandelt.

Die Umweltreferentin konterte: „Der Strom wird in Zukunft eine wichtige Funktion übernehmen, wenn wir aus den fossilen Brennstoffen aussteigen. Es hat auch ein Teil mit den Klimaschutzzielen zu tun und in dieser Abwägung - unterm Strich - war die Entscheidung, wir brauchen die Leitung und der Naturschutz muss sich in diesem Fall sozusagen geschlagen geben“, so Rössler. Allerdings werde die Genehmigung der Freileitung in erster Instanz beeinsprucht.

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380kV: IG Erdkabel kritisiert Astrid Rössler

Die Umweltreferentin hätte sich von einer Erdkabelbefürworterin zu einer Gegnerin der unterirdischen Stromleitung zwischen Elixhausen und Kaprun entwickelt, kritisiert die IG Erdkabel.