Jäger schossen auf Tierschützer-Drohne

Tierschützer sollen am Dienstag bei einer Wildschweinjagd in Anthering (Flachgau) Jäger mit zwei Drohnen fotografiert haben. Daraufhin hätten die Jäger auf eines der beiden Flugobjekte geschossen, heißt es vonseiten der Aktivisten.

Wie jedes Jahr lud Maximilian Mayr-Melnhof auch heuer zahlreiche Salzburger Jäger zur Wildschweinjagd auf sein Gut in Anthering ein. In diesem Jahr mischten sich allerdings ungebetene Zaungäste zur Veranstaltung: Die Aktivisten des Vereins gegen Tierfabriken. Die Tierschützer schickten am Dienstag angeblich zwei Drohnen mit Kameras los, die die Jagd aus der Luft dokumentierten und Fotos von den Teilnehmern machten.

Diehl: „Verstoß gegen Persönlichkeitsrechte“

Das sei ein Verstoß gegen die Persönlichkeitsrechte, sagt Frank Diehl, der Gutsverwalter von Mayr-Melnhof. Diehl nahm selbst an der Jagd in Anthering teil, Drohnen hätte er zwar nicht gesehen, andere Jäger hätten ihm aber von den Flugobjekten berichtet. Die Jagdteilnehmer riefen letztlich die Polizei. Die Beamten sollen die Tierschützer dann aufgefordert haben, das Fotografieren zu unterlassen.

Schwere Vorwürfe noch nicht bestätigt

Die Tierschützer erheben nun, zwei Tage nach diesem Zwischenfall, schwere Vorwürfe: Ein Jäger soll zwei Schüsse auf eine der beiden Drohnen abgefeuert haben, sagt Martin Balluch, der Obmann des Tierschutzvereins. Zudem sollen die Jagdteilnehmer auch Tierschützer attackiert haben. Der Gutsverwalter Frank Diehl konnte am Donnerstagvormittag keinen dieser Vorwürfe bestätigen.

Der Tierschutzverein will Maximilian Mayr-Melnhof nun wegen Sachbeschädigung und Nötigung anzeigen - das kündigte Balluch an. Die Salzburger Polizei wüsste bislang aber noch nichts von einer Anzeige, hieß es am Donnerstag auf Anfrage des ORF.