Schwerverletzte bei Krampuslauf

Krampusse sollen am Montag bei einem Umzug in Bruck (Pinzgau) fünf Besucher zum Teil schwer verletzt haben. Nun melden sich Opfer zu Wort. Bei Veranstaltern und Polizei bekam man offenbar von Übergriffen nichts mit.

Heuer fand der Brucker Lauf zum 18. Mal statt. Etwa 2.000 Besucher kamen zu der Veranstaltung mit rund 400 Teilnehmern aus der Steiermark, Tirol und Salzburg. Für die 15-jährige Anna aus St. Johann (Pongau) endete dieses Lärmbrauchtum im Krankenhaus Zell am See. Ihr Vater sagte dem ORF, er sei empört: „Meine Tochter hat an der rechten Hand einen Gips, beide Füße sind mit Striemen übersät. Diese sind angeschwollen und blutunterlaufen. Das hat mit Brauchtum nichts mehr zu tun.“

Polizei: Haben es im Nachhinein erfahren

Das Rote Kreuz war mit drei Fahrzeugen im Einsatz. Die Polizei habe nachrecherchieren müssen, bestätigte Kurt Möschl, Bezirkspolizeikommandant im Pinzgau: „Während und nach der Veranstaltung wurde uns nichts gemeldet. Im Nachhinein haben wir erfahren, dass es Zwischenfälle gegeben hat. Tatsächlich kam es zu fünf Vorfällen.“

Auch Veranstalter will nachforschen

Es waren laut Veranstalter am Montagabend offenbar auch Ordner im Einsatz. Christian Kasbacher ist Obmann der Glocknerpass und Veranstalter. Er sagte, er habe auch erst jetzt erfahren, dass es Zwischenfälle gegeben habe: „Das ist natürlich ganz schlimm, wenn es Verletzte gibt bei einer solchen Großveranstaltung. Wir werden der Sache natürlich auf den Grund gehen, wir haben Ordnerdienste. Bis dato ist mir nichts bekannt, dass es schwerere Verletzungen gegeben hat. Wir müssen jetzt schauen, was da herauskommt.“

Fünf Anzeigen

Die Ärzte im Krankenhaus Zell am See werden in fünf Fällen bei der Behörde Anzeige erstatten - wegen Verdachts der Körperverletzung gegen unbekannte Täter. Nun dürfte die Polizei an der Reihe sein, mögliche Verdächtige auszuforschen.

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