Drogen im Lehener Park: Erste Urteile

Im Prozess um einen mutmaßlichen Drogendealer-Ring von Asylwerbern in der Stadt Salzburg sind Mittwoch erste Urteile gesprochen worden. In diesem Zusammenhang könnte es noch im Jänner zu einem Mordprozess kommen.

Am späten Mittwochnachmittag ergingen Urteile gegen zwei der acht angeklagten Afghanen. Ein Angeklagter wurde wegen unerlaubten Umgangs mit Suchtgiften zu drei Monaten bedingt bereits rechtskräftig verurteilt. Ein weiterer, 15-jähriger Beschuldigter erhielt wegen desselben Deliktes ein Jahr Probezeit im Rahmen einer Diversion. Für den 15-Jährigen ordnete die Richterin Bettina Maxones-Kurkowski auch eine Bewährungshilfe an.

Der 15-Jährige wird in einem anderen Verfahren beschuldigt, einen 51-jährigen Türken in Salzburg erstochen zu haben. Bei der tödlichen Messerstecherei im Lehener Park gibt es noch zwei weitere Verdächtige. Dieses Gerichtsverfahren soll im kommenden Jänner stattfinden. Die Bluttat hatte Ende September für Aufsehen gesorgt - mehr dazu in Türke tot: Acht Afghanen in Haft (salzburg.ORF.at; 28.9.2015).

Gefinkeltes Vermarktungssystem?

Die Urteile in dem Drogenprozess gegen die restlichen sechs Angeklagten sollen Donnerstag am Landesgericht Salzburg verkündet werden.

Die Burschen, fast alle Asylwerber im Alter zwischen 15 und 26 Jahren, sollen mit rund sechs Kilo Cannabis im Wert von knapp 60.000 Euro gehandelt haben. Um das Cannabis nicht immer tragen zu müssen, aber trotzdem griffbereit zu haben, waren die Burschen laut Ermittlern erfinderisch. Sie sollen die Drogen in Sackerl für Hunde portioniert und in Mistkübeln im Park oder im freien Gelände deponiert haben.

Von den acht Angeklagten seien sieben geständig, nur der mutmaßliche Haupttäter nicht, sagten die Ermittler. Zwei weitere Beschuldigte seien nicht auffindbar. Wie sich das behördlich auf die Asylverfahren der jungen Männer auswirkt, wird sich noch zeigen.

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