Warnung vor steigendem Internetbetrug

Immer mehr Österreicher kaufen online ein - und das nützen gerade im Weihnachtsgeschäft auch immer mehr Internetbetrüger. Im Vorjahr wurden österreichweit 6.635 Betrugsfälle angezeigt. Die Tendenz ist steigend.

Ein Beispiel aus Salzburg: Eine Pinzgauerin ließ sich von besonderen Schnäppchenpreisen eines Onlineshops verführen. Sie kaufte dort zwei Handys, bekam eine Zahlungs- und eine Bestellbestätigung - aber die Smartphones wurden nie geliefert. Der Schaden für sie betrug 1.000 Euro. Alles war täuschend echt - doch die Anbieterseite gibt es jetzt nicht mehr.

Das sei ein Fall von vielen, weiß Mario Hejl vom Bundeskriminalamt. Denn die Gelegenheit für Betrüger sei online vorhanden: „Wir wissen, dass etwa 80 Prozent der jungen Menschen zwischen 18 und 34 Jahren das Internet als Shoppingplattform nutzen. Und wir wissen natürlich auch, dass die Täter - die Onlinebetrüger - das auch wissen und zu dieser Zeit natürlich besonders stark tätig sind.“

Bei Billgst-Schnäppchen „Verstand einschalten“

Im Internet gebe es für Kunden aber auch mehrere Möglichkeiten, verdächtige Anbieter zu überprüfen, ergänzt Hejl: „Ich nenne hier den Internet-Ombudsmann. Auch das Gütezeichen für Produkte oder die Watchlist im Internet. Oft bekomme ich hier schon die ersten Informationen, dass es sich um einen Betrug handelt.“

Besonders günstige Schnäppchenpreise in Onlineshops seien verdächtig, so der Sprecher der Bundeskiminalamtes: „Einfach nur den gesunden Menschenverstand einschalten - wenn der Preis so niedrig ist, dass es schon irrational ist, dann noch einmal recherchieren.“ Betrugsfälle gibt es in fast allen Warengruppen. Das Geld sei meist unwiederbringlich weg, so Hejl. 2014 zeigten österreichweit 6.635 Geschädigte Fälle von Internetbetrug an. Die oft weltweite Ermittlungsarbeit ist für die Polizei aufwändig und schwierig, die Aufklärungsquote ist gering. Schließlich seien die Hintermänner oft in Osteuropa, Asien oder Afrika, so die Polizei.

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