Skiindustrie hofft auf China und Türkei

Der Kampf um den Gast im Wintertourismus wird zunehmend härter. Deshalb hofft die Skiindustrie auf die Türkei und China als Hoffnungsmärkte. Von dort könnte eine ganz neue Generation an Skitouristen kommen.

Touristiker, Seilbahnbetreiber, Skihersteller und Lifterzeuger machen zunehmend daran, nicht nur Lifte in der Türkei oder in China zu bauen, sondern dorthin auch das komplette Ski-Know-How wie zum Beispiel Skilehrer zu exportieren. Der Hintergedanke: Wer in der Türkei oder in China skifahren lernt, kommt irgendwann vielleicht als Winterurlauber zu uns.

Potenzial „bis zu 300 Millionen“ Menschen

Österreichweit werden Millionen investiert, um den Wintersport attraktiv zu halten und zu machen. 230 Millionen Euro werden allein heuer in Bahnen und Lifte gesteckt, 154 Millionen Euro in die Beschneiung. Auf Dauer ist aber auch das zu wenig. Ein eigener Arbeitskreis beim Forum Zukunft Winter kümmert sich darum, das Interesse am Wintersport in China anzukurbeln: „Derzeit besteht der Markt aus etwa sieben Millionen Menschen“, sagt Wolfgang Preisinger vom Network Winter China. „Und die Entwicklung in den nächsten zehn Jahren schätzt man bei 300 Millionen. Wenn wir 30 Prozent bekommen, sind wir froh - also etwa 100 Millionen. Das kann man realistisch nennen.“

Auf neue Märkte setzt auch die österreichische Skiindustrie. Im traditionellen Europäischen Markt stagnieren ja die Verkaufszahlen - und das ist schon positiv formuliert. Gut läuft es in den USA, die Hoffnung gilt auch hier China - Stichwort Winterspiele 2020 - und der Türkei: „Wir gehen das Ganze im Verbund mit anderen österreichischen Herstellern an, die zum Beispiel Ski-Infrastruktur und Seilbahnen herstellen“, sagt Franz Föttinger, Vertreter der Österreichischen Skiindustrie. „Wir versuchen da, den Chinesen unser Know-how schmackhaft zu machen und so den Chinesen wirklich das Skifahren beizubringen und sie dafür zu begeistern.“

Netzwerk Winter

Hotellerie, Gastronomie, Seilbahnbetreiber, Skierzeuger und Lifterzeuger treffen sich beim „Forum Zukunft Winter“ in Kaprun.

Österreich-Urlaub für jene, denen Skifahren gefällt

Die Hoffnung dahinter: Die neu begeisterten chinesischen Skifahrer sollen irgendwann einmal zum Winterurlaub nach Österreich kommen: „Wenn sie mit den Skigebieten drüben - das sind ja meistens kleinere Skigebiete mit nicht so viel Höhenunterschied - nicht mehr genug Spaß haben, dass sie dann irgendwann nach Österreich kommen und auf den tollen Pisten bei uns im Land das Ganze ausprobieren“, so Föttinger.