Vermisstensuche mit neuem Laser
Das neue Verfahren wird mittlerweile auch bei realen Suchaktionen eingesetzt und getestet. Es basiert auf einer Idee des Reichenhaller Bergretters Manfred Hasenknopf. Der suchte eine einfache Möglichkeit, um Vermisste im Gebirge für anrückende Suchmannschaften bei Dunkelheit besser sichtbar und erreichbar zu machen - vom Tal aus. Der starke Laser der bayerischen Einsatzkräfte wirkt dabei wie ein überdimensionaler Zeigefinger.
Markus Leitner / Rotes Kreuz Bayern
Zuvor spüren Teams die Vermissten oder Unfallopfer auf - vom Tal oder vom Hubschrauber aus, oft auch mittels Wärme- und/oder Nachtsicht-Kamera. Einsatzkräfte im Tal nehmen dann von unten die Stelle ins Visier. Dadurch werden Standorte bei Dunkelheit weithin, gut und dauerhaft sichtbar. Rettungsteams im Gelände können sich so viel leichter orientieren.
Markus Leitner / Rotes Kreuz Bayern
Markus Leitner / Rotes Kreuz Bayern
Salzburger Pärchen gerettet
Der Laser-Einsatz am Sonntagabend galt Vermissten aus dem Land Salzburg, die zwischen Hallthurm und dem Hirschangerkopf hinter dem Untersberg in Bergnot geraden waren. Ein Pärchen mit Hund aus Großgmain (Flachgau) war über einen verfallenen Schmugglerpfad in Richtung Fadererschneid und Vierkaser gegangen und hatte den Weg aus den Augen verloren. Die Besatzung des Polizeihubschraubers "Edelweiß 2“ konnte die Salzburger rasch aus der Luft finden. Eine direkte Rettung mit dem Rettungshubschrauber „Christoph 1“ per Winde war wegen des starken Windes und der Dunkelheit nicht mehr möglich. Die Abgängigen machten weiter mit Lichtzeichen auf sich aufmerksam. Diese waren vom Tal aus gut sichtbar.
Insgesamt vier Suchmannschaften der Bergwachten Bad Reichenhall, Berchtesgaden und Freilassing stiegen auf. Der direkte Weg war wegen gefährlicher Felsstufen nicht möglich. Gegen 22 Uhr konnte Rufkontakt zu dem Pärchen hergestellt werden. Die beiden waren unterkühlt, aber unverletzt. Die Bergretter brachten sie auf den Steig zurück. Gemeinsam ging es dann ins Tal.
Markus Leitner / Rotes Kreuz Bayern
Luftrettung für weitere Wanderin
Am Sonntagabend rettete die bayerische Bergwacht in dieser Region noch eine zweite Wanderin. Eine Frau hatte sich auf der Westseite des Untersberges unterhalb des Stöhrhauses verstiegen. Kurz nach 15.30 Uhr setzte sie in rund 1.700 Metern Höhe auf dem Hochplateau einen Notruf ab. Der alarmierten Bergwachten Marktschellenberg und Bad Reichenhall forderten zur Suche den Polizeihubschrauber „Edelweiß 2“ an, dessen Besatzung die Frau kurz vor Einbruch der Dunkelheit noch finden konnte.
Das Team des mit einer Winde ausgestatteten Münchner Rettungshubschraubers „Christoph 1“ konnte die Unverletzte noch im letzten Tageslicht aufnehmen und ins Tal nach Bayerisch Gmain fliegen. Sie wurde dann von Bergrettern aus Bad Reichenhall nach Hause gefahren.
Gerald Lehner, salzburg.ORF.at