Asylkrise: „Ohne Freiwillige geht nichts“

140 Ehrenamtliche sind seit Wochen in der Flüchtlingshilfe im Einsatz. Vor einiger Zeit haben Stadt, Land und Bundesheer das Kommando übernommen. Freiwillige seien aber weiter unverzichtbar und dringend gesucht. Der Bürgermeister bedankt sich bei ihnen.

Die Notquartiere für Flüchtlinge sind mittlerweile fast immer voll. Bis zu 2.000 Menschen werden jeden Tag bzw. jede Nacht betreut, sagt der Freiwillige Denis Kurtovic: „Ich komme aus Bosnien, und ich kenne schon dieses Gefühl, wenn du mit den Kindern in einem Zug oder Bus sitzt und einfach irgendwohin fahren musst. Und du weißt nicht, ob jemand auf dich wartet, oder ob du Nahrung bekommst."

Helfer weiter dringend gesucht

freiwillige helfer an der grenze asylkrise ehreamtler

ORF

Freiwilliger in Kleidungsdepot

Enthusiasmus, große Ausdauer

Seit Anfang September haben laut Polizei 190.000 Flüchtlinge Österreich durchquert. Die Ehrenamtlichen helfen dabei aus Überzeugung, wie die Pensionistin Brigitte Cichini: „Es ist wichtig, dass wir menschlich sind und etwas bewegen können. Es ist notwendig, dass wir füreinander hier sind. Und das ist das Wichtigste."

Deutscher verbringt Urlaub als Helfer

Und der Informatiker Henry Sonnet sagt, er sei im Urlaub und komme aus Deutschland: „Ich fühl mich einfach besser, wenn ich hier helfe, anstatt im Urlaub Spaß zu haben.“

Die Gesangsstudentin Katja Hoffmann sagt, sie würde sich erwarten, dass andere das auch für sie tun: „Wenn ich in der Situation bin. Weil das selbstverständlich ist.“

Die Ehrenamtlichen sind fast jeden Tag und jede Nacht im Einsatz. Manche mussten die Arbeit aber auch wieder aufgeben, so die Pensionistin Cichini: „Natürlich gibt es Helfer, die sich mit ihrem Wesen nicht gut abgrenzen können. Sie haben sich in Notsituationen übernommen. Das hat es immer wieder gegeben. Wir konnten dann aber nicht gehen, weil sonst wäre niemand mehr dagewesen."

Bürgermeister: „Herzlichen Dank!“

Tausende Arbeitsstunden werden kostenlos geleistet. Für Bund, Stadt und Land sei das unbezahlbar, sagt Bürgermeister Heinz Schaden (SPÖ): „Da gibt es die Sondersituation, dass die Polizei keine Flüchtlinge bis hin zur Grenze bringen darf. Das machen die Freiwilligen. Es gibt auch Ärzte, die sich freiwillig an die Grenze hinstellen und mit den Leuten medizinische Checks machen. Aus der Gruppe der freiwilligen Helfer ziehen wir eine enorme Kraft für diesen Einsatz. Und ich sage wirklich: Herzlichen Dank!"

Für viele Ehrenamtliche ist das Lächeln von Asylsuchenden und Migranten der tägliche Dank.

Dieses Element ist nicht mehr verfügbar

Weiter Freiwillige gesucht!
TV-Reportage von ORF-Redakteurin Carina Schwab von der Grenze zu Bayern

Link: