Kritik: Land bei Schutzgebieten säumig

Das Land sei bei der Ausweisung von europäischen Schutzgebieten säumig. Das kritisiert der österreichische Umweltdachverband. Betroffen sind Bergwiesen in Unken, die schon seit mehr als zehn Jahren zu Natura-2000-Gebieten werden sollten.

Naturschutzreferentin Astrid Rössler (Grüne) nominierte zwar erst kürzlich drei Natura-2000-Gebiete, die Unkener Bergwiesen sind aber wieder nicht dabei. Das kritisiert Michael Proschek-Hauptmann vom Umweltdachverband. „Die Europäische Kommission hat in ihrem Mahnschreiben an die Republik festgestellt, dass es für die Bergmähwiesen entsprechende Nachnominierungen geben muss und diese Unkener Mähder stehen hier in der Liste auch ganz oben“, so Proschek-Hauptmann.

Seltene Hafersorten auf 1.300 Metern

Die Unkener Mähder sind 180 Hektar wertvollster Bergwiesen in rund 1.300 Meter Höhe, besonders schützenswert wegen seltener Hafersorten. Doch sie werde nicht über die Köpfe der 20 Grundbesitzer in den Unkener Bergen entscheiden, betont LH-Stv. Rössler und will weiterverhandeln. Obwohl sie das Gebiet auch ohne Zustimmung der Grundbesitzer unter europäischen Naturschutz stellen muss, kontert Proschek-Hauptmann.

„An dieser Nominierung, die schon lange überfällig ist, führt kein Weg vorbei. Dass die Landesrätin hin noch das Einverständnis der Eigentümer einholt, ist sicher gut. Und wir erwarten eine Nominierung dann spätestens Ende Dezember des Jahres“, sagt Proschek-Hauptmann. Vorerst einmal werden drei andere Kleinode in Salzburg zu europäischen Naturschutzgebieten: ein seltenes Moosvorkommen in der Osterhorngruppe, ein besonderes Alpines Schwemmland im Kaprunertal und ein Fledermaus-Gebiet in den Salzachauen.

Link: