Verwirrung um Sonderzüge

Es herrscht große Verwirrung, ob weiterhin Sonderzüge aus Salzburg nach Deutschland fahren oder nicht. Landeshauptmann Haslauer wurde informiert, dass keine Sonderzüge mehr fahren - aus Deutschland hieß es: „Züge gibt es weiterhin“.

Es war das Thema am Wochenende: Zuerst hieß es Samstagabend in einer Aussendung der Stadt Salzburg, dass ab Montag keine Sonderzüge mehr nach Deutschland fahren würden. Dann Sonntagmittag das Dementi aus Deutschland Mehr dazu in: Aus für Sonderzüge? (salzburg.ORF.at; 27.9.2015)

Der Salzburger Landeshauptmann Wilfried Haslauer erklärte Sonntagnachmittag: „Das wussten wir, dass heute (Sonntag) noch Sonderzüge nach Deutschland fahren. Nach aktuellem Informationsstand gibt es angeblich bis zum 4. Oktober keine Züge mehr, aber die Informationslage ändert sich stündlich“ so Haslauer.

Deutschland: Zügen fahren auch am Montag

Auch am Sonntagabend nach einer Aussendung der Deutschen Presse-Agentur: Die Innenministerien beider Länder hätten sich am Sonntag darauf geeinigt, den Einsatz von Sonderzügen zu verlängern, sagte ein Sprecher von Thomas de Maizière Sonntagabend der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. Nach Angaben der Bahn werden am Montag zwei Sonderzüge ab Salzburg fahren, einer ins Ruhrgebiet, der andere nach Berlin.

Grenze Salzburg-Freilassing wird immer mehr Hotspot

Jedenfalls hätte sich die Grenze zu Deutschland immer mehr zu einem Hotspot entwickelt, den man so eigentlich nie haben wollte, sagte der Landeshauptmann. Die Autobahnmeisterei sei nicht angenommen worden, das müsse man aber verstehen, denn „wenn man tausende Kilometer auf der Flucht ist, dann will die letzten zwei Kilometer nicht mehr warten.“ Deswegen werde man die Strukturen an der Grenze wesentlich verbessern.

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Sonderzüge nach Deutschland?

Raffaela Schaidreiter im Gespräch mit Landeshauptmann Wilfried Haslauer

„Informationsfluss aus Deutschland sehr spät“

Warum es nun bei dem Thema Sonderzüge bereits über das Wochenende so widersprüchliche Meldungen gegeben hatte, erklärte der Landeshauptmann so, dass der Informationsfluss aus Deutschland sehr spät passiere: „Wir erfahren immer wieder nur sehr kurz vorher, wenn Sonderzüge angenommen werden. Wir wissen auch erst zwei bis drei Stunden früher, wenn Züge aus Wien kommen. Unser Problem ist, dass wir mehr Zulauf als Ablauf haben.“

Haslauer betonte, dass es bereits seit ein paar Tagen Informationsstand sei, dass die Züge nach Deutschland eingestellt werden. Jetzt müsse man schauen, dass am Bahnhof nicht mehr Leute aus Wien und vor allem aus dem Süden nachkommen. Man müsse jedenfalls die Situation an der Grenze besser organisieren.

Flüchtlinge an der Grenze zu Freilassing

ORF/Pöhl

Auch am Sonntagnachmittag konnte die Situation an der Grenze nur mithilfe von Freiwilligen bewältigt werden

In den kommenden Tagen werde man versuchen, die Autobahnmeisterei im Salzburger Stadtteil Liefering für die Flüchtlinge als Zwischenstopp attraktiver zu gestalten. So solle der Grenzübergang geordneter ablaufen und „man könne die Menschen portionsweise den Deutschen übergeben“, sagte Landeshauptmann Haslauer. Das sei im Interesse der Salzburger und der Deutschen.

„Lage ändert sich stündlich“

„Der aktuelle Stand ist, das es unklar ist“, sagte Haslauer am Sonntag. Ob und wann Sonderzüge fahren, wird sich erst in den nächsten Tagen zeigen.

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