Leberkrebs: Hilfe für „inoperable“ Fälle

In den Salzburger Landeskliniken arbeitet seit einiger Zeit ein Leberchirurg, der zunehmend Patienten operiert, die von anderen Ärzten bereits aufgegeben wurden. Er ist auf die Entfernung von bösartigen Lebertumoren spezialisiert.

Eine der Patientinnen des Salzburger Spezialisten Stefan Stättner ist Gerlinde Löcker. Die 53-Jährige bekam im März 2014 die niederschmetternde Diagnose Darmkrebs mit zahlreichen Metastasen in der Leber: „Ich habe sechs Einheiten Chemo-Therapie hinter mich gebracht. Dann habe ich immer wieder nachgefragt, wann denn eine Operation möglich sei. Ich wurde aber immer wieder vertröstet“, schildert Löcker.

Grund für die Wartezeit: Die Ärzte hatten die 53-Jährige als inoperabel eingestuft: „Ich habe mir gedacht: Das kann es nicht sein. Mein Leben kann jetzt nicht aus sein und ich kämpfe darum. Für mich gab es nur die Operation.“

Röntgenaufnahme Leber

ORF

Gerlinde Röcker hatte in sieben von acht Segmenten der Leber an die 50 Metastasen - heute ist sie gesund

Zahlreiche inoperable Fälle mit positivem Ergebnis

Der einzige, der sich an diesen Eingriff gewagt hat, war der Salzburger Leberspezialist tättner. Drei schwierige Operationen waren nötig, sagt der Mediziner: „Wir teilen die Leber in acht Segmente. Die Patientin hatte in sieben davon Metastasen. Das ist eigentlich ein Inoperabilitätskriterium.“

Heute ist Gerlinde Löcker frei von Metastasen. Sie ist nicht die einzige Patientin, die von anderen Ärzten aufgegeben worden war, von Stefan Stättner aber mit guten Heilungschancen operiert wurde: „Ich bin jetzt drei Jahre in Salzburg und habe in dieser Zeit 20 Menschen operiert, die als inoperabel galten.“ Der 40-Jährige hat seine Fachausbildung in einem Tumorzentrum in Liverpool absolviert.

Dieses Element ist nicht mehr verfügbar

Spezialist für inoperable Lebertumore

An den Salzburger Landeskliniken macht ein Leberchirurg todgeweihten Patienten wieder Hoffnung.

Um derart schwierige Fälle auch weiterhin erfolgreich operieren zu können, will Stättner auch die Leberforschung in Salzburg vorantreiben.