Untersberg: Zwei Alpineinsätze gleichzeitig

Auf dem Untersberg bei Grödig (Flachgau) hatten Freitagabend und in der Nacht auf Samstag die Männer der bayrischen Bergwacht alle Hände voll zu tun. Sie mussten beinahe gleichzeitig zwei Alpinisten retten.

Freitagabend war zunächst eine 28-jährige Wienerin auf der Kletterroute Feuerstein auf der Südseite des Untersberg-Massivs ins Seil gestürzt und hatte sich am Fuß verletzt. Sie und ihr Begleiter seilten sich auf einen Standplatz ab und alarmierten gegen 17.00 Uhr die Bergretter in Grödig. Da die Unfallstelle aber auf deutschem Staatsgebiet lag, rückte schließlich die Bergwacht Marktschellenberg aus.

Wegen der überhängenden Felswand konnte die 28-Jährige nicht direkt vom Hubschrauber aus geborgen werden. Stattdessen wurden mehrere Mann der Bergwacht auf dem Untersberg-Plateau abgesetzt. Diese seilten sich mit Hilfe einer Motorwinde zu der Wienerin ab und brachten sie und ihren Partner zu einer Stelle, von der die beiden mit dem Helikopter ausgeflogen werden konnten. Die Frau wurde im Krankenhaus behandelt, konnte das Spital aber noch in der Nacht verlassen.

Bergwachtmänner (Bergretter) bei Einsatz in der Nacht

BRK BGL

Die Bergwachtmänner waren bis in die Nacht auf dem Untersberg im Einsatz

Bei Suche nach nicht existentem Wirtshaus verirrt

Während die Bergretter die Klettersportlerin aus der Wand bargen, setzte ein weiterer Wanderer einen Notruf ab, weil er auf dem Untersberg nicht mehr vor und zurück konnte. Der Mann hatte bei der Wanderung durch die Almbachklamm geglaubt, dass die „Theresienklause“ (eine Staumauer - Anm.) ein Wirtshaus ist und sich auf der Suche nach dem Lokal im unwegsamen Gelände verirrt.

Mehrere Bergwacht-Teams rückten aus und fanden den 58-jährigen Hessen schließlich im steilen, von Latschenfeldern durchsetzten Gelände. Ein Polizeihubschrauber brachte den Mann gegen 23.30 Uhr in Sicherheit. Der Hesse war übrigens nicht der erste, der bei der Suche nach einem Wirtshaus „Theresienklause" in Bergnot geraten ist: „Wir mussten während der vergangenen Jahre bereits mehrere Wanderer retten, die dachten, die Theresienklause in der Almbachklamm sei ein Wirtshaus“, berichtete der Marktschellenberger Bereitschaftsleiter Martin Wagner.