In Gastein auf den Spuren der Römer

Vor 2.000 Jahren legten die Römer auch in Salzburg ein Netz von Transitrouten an. Die heutige Glocknerstraße folgt einer. Auch abseits davon findet man zwischen Salzburg und Kärnten viele alte Römerwege zum Wandern - wie im Nassfeld bei Gastein (Pongau).

Isabella, Johanna, Harald und Robert sind zwischen Mallnitz und dem Gasteinertal unterwegs - auf den alten Wegen, die bereits die Römer genutzt und gebaut haben.

Schon Römer betrieben Goldbergbau

Der heutige führt von Mallnitz zur Hagener Hütte auf 2.446 Meter - und weiter herunter nach Sportgastein/Nassfeld im hinteren Gasteinertal – eine einst wichtige Römerstraße. Sie wurde auch gebaut bzw. benutzt, wenn der Radstädter Tauern von feindlichen Mächten besetzt und gesperrt war. Dazu kam eine weitere Stichstraße der Römer vom Nassfeld zu ihren antiken Goldbergwerken im Bereich des Bockhartsees, wie der Gasteiner Historiker Fritz Gruber erforscht hat.

Transit über den Hauptkamm

Der Wanderführer und Autor Robert Graimann aus Kärnten hat ein Buch über die Straßen der Römer in den Tauern geschrieben: „Die Römer waren auch hervorragende Techniker und wussten über die alpinen Gefahren Bescheid. Sie nahmen auf Muren und Bäche bei ihrem Straßenbau sehr wohl Rücksicht.“

Wandern mit Geschichte - Wandern fürs Gmiat - so nennt Robert Graimann seine Bücher und seine Wanderungen. Und passend für eine Tour auf den Spuren der Römer kreuzen in Gastein auch Gänse den Weg der Wanderer, Gänse, die der Legende nach einst die Herrschenden in Rom vor einfallenden Kelten gewarnt haben.

Trasse in Ansätzen noch erkennbar

In den Tauern hat man in den vergangenen Jahrzehnten immer wieder Funde aus der Zeit der Römer gemacht. Die einstige Römerstraße über den Mallnitzer Tauern ist unterhalb des Eselkares und weiter oben in Ansätzen im Gelände noch teilweise zu erkennen. Im Mittelalter folgte ihr dann ein wichtiger transalpiner Säumerweg, auf dem im Gegenverkehr Salz, Wein, Getreide und andere Waren mit Tragtieren über den Alpenhauptkamm transportiert wurden.

Mallnitzer Tauern, Korntauern

Eine wesentlich steilere und schwierigere Transit- und Militärroute der Römer lag ein paar Kilometer weiter östlich in Richtung Ankogel, der so genannte Korntauern, der das Gasteiner Anlauftal mit dem Mallnitzer Tal in Oberkärnten verbindet.

Tipps, Hinweise, Ausrüstung

Eine Tour zu den drei Seen sollte nicht ohne die - von Bergführern und Bergrettern - empfohlene Ausrüstung für Gebirgswanderungen unternommen werden. Jause und Getränk sind wichtig. Zu den obligatorischen Utensilien wie festen Schuhen, Sonnen-, Wind- und Regenschutz sowie Wechselwäsche sollte auf eine Rucksack-Apotheke und einen leichten Biwaksack für Notfälle nicht vergessen werden. Auch Leichtverletzte oder Erschöpfte kühlen sehr schnell aus, selbst im Hochsommer.

Mobiltelefon nicht vergessen, Akku vollladen und während der Tour eingeschaltet lassen – wenn es nervt, lautlos stellen. Quartiergebern, Angehörigen oder Freunden sagen, wann und wo man die Rückkehr plant.

Wer keine Erfahrung hat, sollte einen staatlich geprüften Bergwanderführer oder einen staatlich geprüften Berg- und Skiführer für die Tour engagieren oder sich einer geführten Gruppenwanderung von alpinen Vereinen anschließen.