Wals: Mehr Verständnis für Flüchtlinge

In Wals (Flachgau) stehen viele Bürger mittlerweile den Flüchtlingsdramen und Asylwerbern in der eigenen Gemeinde deutlich aufgeschlossener gegenüber. Mehr als tausend Besucher haben Donnerstagabend eine Diskussion verfolgt, viele beteiligten sich.

Die Gemeinde hatte dazu Experten aus dem Innenministerium, von der zuständigen Betreuungsfirma und vom Asylamt eingeladen. Noch vor vier Wochen hatte das Zeltlager in der Schwarzenbergkaserne für Proteste in der Gemeinde Wals gesorgt. Mittlerweile haben sich Wogen offenbar geglättet. Es wurde sogar ein neuer Flüchtlingsbeirat für Wals ins Leben gerufen.

Diskussion über Flüchtlinge und Asyl in Wals

ORF

Podium der Experten und Politiker am Donnerstagabend

Verständnis für Schicksale

In den vergangenen Wochen gab es bei vielen in der Gemeinde ein Umdenken. Mittlerweile gibt es wesentlich mehr Verständnis für die harten Schicksale von Kriegsflüchtlingen, sagt Bürgermeister Joachim Maislinger (ÖVP): „Die wissen auch nicht, was auf sie zukommt. Sie haben mindestens drei Mal so viel Angst wie unsere Leute.“

Die Walserfeldhalle war fast bis auf den letzten Platz gefüllt. Bürger wollten sich bei den Experten auf dem Podium neue Informationen holen – über das Zeltlager auf dem Areal der Schwarzenbergkaserne. 231 Männer - vorwiegend aus Syrien, Afghanistan und dem Irak - sind dort nun untergebracht. Einige Walser meldeten sich zu Wort und verlangten bessere Unterkünfte für die Flüchtlinge und keine Zelte mehr.

Beheizbare Container absehbar

Es nahen Herbst und Winter. Die Zelte sollen in den kommenden Wochen tatsächlich durch die schon lange geplanten Container ersetzt werden, sagt Gernot Maier, Koordinator des Innenministeriums: „Wir haben für Mitte September eine Bauverhandlung geplant, wo wir mit der Gemeinde eine gute Lösung suchen. Ich gehe davon aus, dass uns der Herr Bürgermeister entsprechend unterstützen wird. Er hat es heute auch so gesagt.“

Frauen mit mulmigen Gefühlen

Die Zelte waren nur eines der besprochenen Themen. Walter Praschberger vom Bezirkspolizeikommando sagt, dass sich Frauen, die sich beim Spazierengehen in der Nähe des Lagers unwohl fühlen, mit der Exekutive in Verbindung setzen sollten: „Wir sind gerne bereit, da zu helfen. Bisher haben wir keine Anzeigen und keine Meldungen über solche Situationen.“

Appell des Altbürgermeisters: „Sind für andere da“

Geendet hat die Bürgerinformation mit einem eindringlichen Appell des Altbürgermeisters Ludwig Bieringer (ÖVP) an die Salzburger: „Wir haben eine Verpflichtung als Menschen und Menschenfreunde. Und wir sind für andere Menschen da, und darum bitte ich Euch sehr sehr herzlich.“

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TV-Bericht aus Wals

Großes Interesse zeigte die Walser Bevölkerung an der Diskussion über das Zeltlager in der Schwarzenbergkaserne und allgemeine Fragen zur Flüchtlingskrise.

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