Immer mehr Schäden an Grünerlen
Sind Bäume krank, ist Ludwig Wiener gefragt. Der Phytopathologe vom Forstschutz des Landes Salzburg untersuchte beim ORF-Lokalaugenschein die Grünerlen im Felbertal bei Mittersill (Pinzgau): „Es ist ganz typisch, dass die Blätter der Grünerle oben schon braun sind, dass sie von oben nach unten zurückstirbt. Weiter herunten sind die Blätter noch grün.“
Pilze besiedeln die geschwächten Bäume, zersetzen das Holz. Aber was hat die Grünerle geschwächt? Vermutlich die schneearmen Winter, sagt Wiener: „Besonders dann, wann sie austreibt, braucht die Erle viel Wasser. Wenn aber im Frühjahr wenig und fast kein Schnee ist, dann ist die ständige Wasserversorgung offensichtlich nicht ausreichend - auch wenn es im Frühjahr öfter regnet.“
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Nächste Winter sind entscheidend
Im Felbertal ist fast ein Drittel der Erlen betroffen. Auch aus dem Lungau und aus dem Pongau gibt es Meldungen. Dabei ist die Erle ein wichtiger Baum im alpinen Raum. Sie besiedelt Lawinenhänge und schützt vor Bodenerosion, sagt Ludwig Wiener: „Es heißt immer noch ‚Zurücksterben‘ und nicht ‚Sterben‘. Zurücksterben heißt, dass wir immer noch einen lebendigen Wurzelkörper haben. Der ist natürlich ganz wichtig für den Erosionsschutz. So lange die Wurzel lebt, ist ein Erosionsschutz gegeben. Und so lange die Wurzel lebt, ist die Grünerle in der Lage, vom Stock neue Zweige auszutreiben. Das heißt: Sie kann sich eigentlich regenerieren.“
Jetzt muss man abwarten, wie die nächsten Winter für die Grünerlen werden. Momentan können die Forstleute nichts tun. Der Klimawandel könnte die Situation aber verschärfen.
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Immer mehr Erlen krank
Braune Blätter und Schäden bei Erlen werden immer häufiger. Die schneearmen Winter schwächen die Bäume.
Link:
- Eschen-Rettung: Aufruf zur Mithilfe (salzburg.ORF.at; 17.8.2015)