GKK: Minus durch teure Medikamente

Die Salzburger Gebietskrankenkasse (SGKK) erwartet im heurigen Jahresergebnis einen Verlust. Grund dafür sei das starke Anwachsen der Medikamentenkosten, so die GKK. Diese sind heuer um ein Zehntel gestiegen.

Rund 800 Millionen Euro wird die GKK heuer für Versicherungsleistungen ausgeben - davon rund 154 Millionen Euro für Medikamente. Im Vergleich zu 2014 ist das ein Zuwachs von rund 15 Millionen Euro. Und die teuren Arzneien würden heuer im Kassen-Jahresabschluss zu rund 1,5 Millionen Euro Abgang führen, erwartet die GKK-Führung - ein Minus, das sie aus den eigenen Rücklagen abdecken kann.

Therapien kosten 100.000 Euro pro Person und mehr

Hauptgrund für den starken Kostenanstieg seien einige neue, teure Medikamente: Darunter fallen zum Beispiel Arzneien, die gegen Hepatitis C helfen, Krebsmittel, neue Blutgerinnungshemmer und neue Anti-Diabetika. Krankenkassenobmann Andreas Huss kritisiert die Preisgestaltung der Pharmafirmen: „Medikamentöse Therapien, die 100.000 Euro und mehr pro Person kosten, stellen die Finanzierbarkeit auf die Probe. Die Pharmaindustrie sollte auch aus Eigennutz an einem langfristig finanzierbaren Gesundheitssystem interessiert sein.“

Denn die extrem teure Medikamente kommen nicht mehr nur für sehr seltene Erkrankungen auf den Markt, sondern für häufigere Diagnosen. So kosten die neuen Hepatitis-C-Therapien pro Person zwischen 50.000 und 70.000 Euro - mit tausenden Betroffenen österreichweit. Auch für Blutgerinnungsstörungen oder bestimmte Stoffwechselkrankheiten kamen neue Arzneien auf den Markt, die die Krankheiten zwar auch nicht heilen können, dafür aber für Patienten besser kontrollierbar oder bequemer einzunehmen sind. Sie kosten allerdings bis zum Zehnfachen der bereits existierenden Präparate.

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