Festspiele im Sommer größter Arbeitgeber
Bis zu 5000 Mitarbeiter arbeiten sieben Wochen im Sommer beim größten Klassikfestival der Welt in Salzburg. Deren Einteilung, die Organisation der Salzburger Festspiele ist ein logistisches Mammutprojekt.
In der Schneiderei etwa ist rund ein Dutzend von früh bis spät beschäftigt, ebenso viele in der Schusterei. Denn im Festspielhaus wird praktisch alles selbst gemacht, vom Lackstietel bis hin zum großen Bühnenbild, sagt der technische Direktor Andreas Zechner: „Der Anspruch ist, alles in den eigenen Werkstätten zu erzeugen. Alles wird hier handgemacht, jedes Jahr wieder“. So mussten etwa für das Bühnenbild von Wolfgang Rihms „Eroberung von Mexico“ zahlreiche Schrottautos aufwendig von Hand bearbeitet werden. Jede kannte musste aus Sicherheitsgründen abgeschliffen werden und jeder Tropfen Benzin aus den Autos entfernt werden.
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Herausforderung für Personalabteilung
210 Mitarbeiter sind ständig bei den Festspielen beschäftigt, etliche schon seit Jahrzehnten, so etwa der Dekorationsmaler Raimund Cencic: „Jedes Bühnenbild ist ein Prototyp. Man hat zwar viel Erfahrung, aber es tauchen immer wieder neue Herausforderungen auf“.
3500 Künstler, dazu gut 1000 Techniker und Verwaltungsmitarbeiter- das ist eine logistische Herausforderung sagt Thomas Freylinger von der Personalabteilung: „Wir müssen genug Platz zur Verfügung stellen. Einerseits Arbeitsplätze, andererseits auch Plätze, wo die Mitarbeiter essen, sich umziehen und sich erholen können“.
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Wichtiger Motor für Arbeitsmarkt
Für den heimischen Arbeitsmarkt sind die Festspiele unverzichtbar, bestätigt Siegfried Steinlechner vom Salzburger Arbeitsmarktservice: „Im Juli und August haben wir zwar über 250.000 Beschäftigungsverhältnisse - ohne die Salzburger Festspiele würde es die allerdings nicht geben.“
Festspielpräsidentin Helga Rabl-Stadler betont, wie wichtig es in Zeiten der Arbeitslosigkeit ist, Menschen einen Job zu geben. Allerdings sei es gar nicht so leicht, die passenden Arbeitskräfte zu finden. Viele Menschen seien etwa nicht bereit, zwölf Stunden am Tag zu arbeiten. Daher sei es wichtig, eine Stammmannschaft zu haben.
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Im Sommer sind die Salzburger Festspiele der größte Salzburger Arbeitgeber, berichtet ORF-Reporter Karl Kern
Links:
- Lob für „Eroberung von Mexico“ (salzburg.ORF.at, 27.07.2015)
- Festspiele offiziell eröffnet (salzburg.ORF.at, 26.07.2015)