Immer mehr Flüchtlinge aufgegriffen

Die Zahl der Flüchtlinge, die mit Zügen oder Autos nach Salzburg kommen, steigt. Zuletzt hat die Polizei am Montag einen mutmaßlichen Schlepper gestoppt, der in der Stadt Salzburg mit 14 Flüchtlingen unterwegs war.

Die 14 Männer, Frauen und drei Kinder aus Syrien waren in einem Kleinbus gepfercht, der nur für neun Personen zugelassen ist. Lenker des Wagens war ein 44-jähriger Ägypter mit einer italienischen Aufenthaltsberichtigung. Er wurde festgenommen und in das Polizeianhaltezentrum gebracht. Wenige Tage zuvor wurde ein italienischer Schlepper festgenommen. Er soll 38 Flüchtlinge bei Großgmain (Flachgau) illegal abgesetzt haben.

Mehr als tausend Flüchtlinge

Von Jahresbeginn bis zum 23. Juli der Vorwoche an sind in Stadt und Land Salzburg insgesamt 1.055 Flüchtlinge aufgegriffen worden. Im gesamten Vorjahr seien es 1.099 gewesen, wie Polizei-Sprecherin Valerie Hillebrand erläuterte. In der Zeltstadt bei der Landespolizeidirektion Salzburg sind derzeit 171 Asylwerber untergebracht, im Turnsaal der Polizei 33 Flüchtlinge. Die Zelte sollen vorerst bestehen bleiben.

Gleich zwei Mal haben Beamte seit dem Wochenende größere Flüchtlingsgruppen in Zügen auf dem Weg nach München aufgegriffen. Auf den Hauptverkehrsrouten wurden die Kontrollen verstärkt. Riesige Flüchtlingsströme sind quer durch Europa unterwegs. In Salzburg sind heuer bisher deutlich mehr als tausend Menschen eingereist. Das sind bereits so viele wie im gesamten Jahr 2014.

Ins Einreiseland zurück

In den vergangenen Tagen hat die Polizei in Zügen in Salzburg große Gruppen von Flüchtlingen angehalten, einmal waren mehr als 80 und einmal knapp 100 Menschen. Nach dem Dubliner Abkommen werden die Flüchtlinge dorthin zurückgeschickt, wo sie erstmals in die EU eingereist sind.

Deshalb nimmt die Polizei sofort die Fingerabdrücke und gibt Daten in ein EU-weites Computerprogramm ein, sagt Polizeisprecherin Valerie Hillebrand: „Diese Abdrücke werden dann mit den Mitgliedsstaaten abgeglichen. So wird festgestellt, ob die Person bereits in einem anderen Land um Asyl angesucht hat.“ Weil die Zahl der Flüchtlinge auf den Verkehrswegen immer mehr ansteigt, gebe es verstärkte Kontrollen auf den europäischen Hauptrouten, sagt ein Sprecher des Innenministeriums.

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