Tunesier wegen Mordversuchs angeklagt

Ein 35-jähriger Tunesier wird nach einer Messerstecherei im Salzburger Bahnhofsviertel nun wegen Mordversuchs angeklagt. Der Beschuldigte soll am 21. März dieses Jahres mit einem Klappmesser einen 25-jährigen Algerier schwer verletzt haben.

Die Anklageschrift wurde nun beim Landesgericht Salzburg eingebracht. Sie ist noch nicht rechtswirksam. Der beschuldigte Mann war beim Bahnhofsvorplatz mit einem anderen Nordafrikaner in Streit geraten. Das Motiv hat sich bis heute nicht klären lassen, auch das Opfer aus Algerien zeige laut Ermittlern „keine große Bereitschaft zur Aufklärung“.

Junger Algerier schwer verletzt

Der 25-Jährige erlitt sechs Stich- und Schnittverletzungen am Oberkörper sowie im Hals- und Gesichtsbereich. Wären die Messerstiche nur minimal anders verlaufen, so hätte es der Anklage zufolge zu einer Öffnung des Brustbereichs und des Schädels mit einem großen Blutverlust kommen können.

Eine dritte Person war damals dazwischengegangen, sie brachte den Schwerverletzten zur Polizeiinspektion Bahnhof. Der 35-jährige Verdächtige aus Tunesien wurde noch im Bahnhofsbereich festgenommen.

Polizist bei Festnahme verletzt

Der Verdächtige wehrte sich mit Fußtritten und Kopfstößen gegen die Festnahme und versuchte, die Beamten auch zu beißen. Ein Polizist erlitt eine Prellung am Knie und einen Muskelfaserriss. Die Staatsanwaltschaft klagte den Beschuldigten deshalb auch wegen schwerer Körperverletzung, versuchten Widerstands gegen die Staatsgewalt und wegen Nötigung an. Der Asylwerber befindet sich in Salzburg in Untersuchungshaft.

Übersetzung ins Arabische fehlt

„Es gibt noch keinen Verhandlungstermin“, sagte eine Gerichtssprecherin am Mittwoch zur APA. Die Anklageschrift, die dem Verteidiger vorliegt, muss noch für den Beschuldigten übersetzt werden. Zudem besteht noch eine zweiwöchige Einspruchsfrist.