Red Bull: Kein Champions-League-Druck

Die Champions-League-Qualifikation ist für den neuen Trainer von Red Bull Salzburg, Peter Zeidler, kein Muss: „Wir sollten das nicht zu sehr thematisieren“, sagte er bei seiner offiziellen Präsentation. Die Salzburger holten auch zwei neue Spieler.

Peter Zeidler kennt sein neues Team. Er will die Ziele für die kommende Saison aber nicht zu hoch ansetzen. Der neue Trainer, nach fast drei Jahren beim Zweitteam FC Liefering zum Nachfolger von Double-Gewinner Adi Hütter aufgestiegen, weiß um die großen personellen Veränderungen im Kader: „Wir schauen nicht zu weit voraus. Wir schauen, wie weit wir in Österreich kommen, darum geht es auch“, betonte der 52-jährige Deutsche. „Und dann schauen wir nach Europa.“

Fußball Zeidler

Barbara Gindl/APA

Zeidler hat vor der Saison bescheidenere Ziele als zuletzt

Österreichischer Meistertitel das Ziel

Oberstes Ziel des Vereins ist es, die junge Mannschaft weiterzuentwickeln: „Die Erfolge werden dann kommen“, sagte der neue sportliche Leiter Christoph Freund. „In Österreich ist es sicher das Ziel, dass wir unsere Titel verteidigen.“ Den Einzug in die Champions League hat Salzburg trotz sechs Meistertiteln in der Red-Bull-Ära bisher stets verpasst. Auch in diesem Jahr sind in der Qualifikation ab Ende Juli zwei Runden zu überstehen.

„Seit ich hier bin in den drei Jahren, habe ich mitbekommen, dass die Champions League immer ein sehr wichtiges Thema ist“, erklärte Zeidler. „Viele Junge träumen davon, auch Trainer.“ Für ihn stünde aber die tägliche Arbeit auf dem Platz im Vordergrund. „Wir werden fleißig trainieren. Wir werden gut und mit viel Freude zusammenarbeiten, dann wird es laufen.“

Seinem Trainerstil will er treu bleiben, kennt er viele Salzburg-Kicker doch bereits aus Liefering. „Natürlich ist das Niveau ein höheres. Aber wie man das Training gestaltet, wie man mit den Spielern kommuniziert, da wird sich nichts ändern“, versicherte Zeidler. Auf die Defensive will er mehr Wert legen als beim Zweitligisten. „Wir haben in Liefering zu viele Tore bekommen. Das ist durchaus ein Ansatz, dass wir da bei der ersten Mannschaft mehr darauf achten.“

Zwei neue Spieler kommen fix, weitere in Verhandlung

Am Dienstag wurden auch zwei Neuverpflichtungen verkündet: Der Mittelfeldspieler Reinhold Yabo kommt vom deutschen Zweitligisten Karlsruher SC, Torhüter Airton vom brasilianischen Club Juventude. Yabo hätte in der abgelaufenen Saison mit dem KSC beinahe den Aufstieg in die deutsche Bundesliga geschafft. Laut Freund waren auch zahlreiche deutsche Erstligisten am zentralen Mittelfeldmann interessiert: „Er war letztes Jahr einer der herausragenden Spieler in der zweiten Bundesliga in Deutschland.“

Auch in Torhüter Airton sieht Freund „sehr großes Potenzial“. Der 21-Jährige ist für den Kader der ersten Mannschaft vorgesehen. Demnächst könnte ihm ein profilierterer Landsmann folgen. Der Transfer von Innenverteidiger Paulo Miranda vom FC Sao Paulo, bereits 2013 ein Thema, steht bevor: „Den Namen kennen wir schon länger. Die Gespräche sind weit fortgeschritten, aber es gibt noch keinen Abschluss.“ Ein anderer bekannter Name könnte in die österreichische Bundesliga zurückkehren. Der im Winter von der Wiener Austria für kolportierte sechs Millionen Euro zu RB Leipzig gewechselte Stürmerstar Omer Damari wird mit Salzburg in Verbindung gebracht. Die ÖFB-Teamspieler Marcel Sabitzer und Massimo Bruno dürften hingegen künftig in Leipzig unter Ralf Rangnick spielen.

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„Sehr kleiner Kreis an Trainerkandidaten“

Zeidler wird die Verbindung nach Leipzig halten: „Dass wir im Austausch sind mit Ralf Rangnick und das eine oder andere gute Gespräch führen, ist auch klar“, meinte Zeidler. „Aber wir sind stolz drauf, dass wir bei FC Red Bull Salzburg sind.“ Und auch Sportchef Freund ist froh, dass ein Trainer aus dem eigenen Club jetzt die erste Mannschaft führt. Zeidler stimme voll mit der Clubphilosophie - Salzburg als Ausbildungsteam- überein, so Freund: „Wir haben uns mit einem sehr kleinen Kreis an Kandidaten beschäftigt.“

Hinter der Wahl stehe man zu 100 Prozent - h wenn vergangene Woche noch mit dem Spanier Oscar Garcia verhandelt wurde. Zeidler freut sich über die Chance. „Ich fühle mich trotz meines Alters auf dem Papier sehr jung“, sagte der zweifache Familienvater, der einst als Französisch-Lehrer gearbeitet hat.

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