Oberalm: Streit um neues Einkaufszentrum

In Oberalm (Tennengau) protestiert der SPÖ-Bürgermeister gegen die Entscheidung der schwarz-grün-gelben Landesregierung, einen geplanten „Schrannenmarkt“ und neue Fachmärkte doch nicht zu genehmigen. 2014 standen die Zeichen noch auf O.K.

Genau vor einem Jahr, im Frühsommer 2014 hatte die Abteilung für Raumordnung des Landes den neuen Schrannenmarkt beim ehemaligen Gelände von Schweppes für Oberalm (Tennengau) genehmigt. Die grüne LHstv. Astrid Rössler hatte als zuständige Referentin das politisch auch abgesegnet, Regierungschef Wilfried Haslauer (ÖVP) noch nicht. Nun zieht die Landesregierung das O.K. von 2014 zurück, sehr zum Missfallen der SPÖ auf Gemeinde- und Landesebene.

streit um Einkaufszentrum in Oberalm

ORF

Die Pläne in den Händen des Bürgermeisters

Bürgermeister: „Fadenscheinig abgewürgt“

Es geht um 3.000 Quadratmeter Verkaufsflächen mit Geschäften und Fachmärkten an der Halleiner Landesstraße. Der Oberalmer Bürgermeister Gerald Dürnberger (SPÖ) und fühlt sich vor den Kopf gestoßen: „Ich höre, dass es Frau Rössler schon in den Regierungsumlauf geschickt hatte. Der Landeshauptmann habe das Projekt dann wieder zurückgestellt. Es wurde mit dem für mich fadenscheinigen Argument abgewürgt, dass noch eine Expertise nötig sei."

SPÖ-Abgeordneter kritisiert Regierung

Auch der SPÖ-Landtagsabgeordnete Roland Meisl übt heftige Kritik: „Das ist eine arbeitsmarktpolitische Bankrotterklärung. Es hätten 50 Arbeitsplätze geschaffen werden können. Wir haben im Land Salzburg mehr als 18.000 Arbeitssuchende. Und hier haben wir einen Investor, der will Arbeitsplätze schaffen. Und dann verhindert das die Landesregierung."

LHstv. Rössler verweist auf gefährdetes Hallein

Die zuständige Landesrätin Astrid Rössler (Grüne) hat die Genehmigung schon vor einem Jahr erteilt, Landeshauptmann Haslauer nicht. Die Politikerin verteidigt nun den Rückzieher der schwarz-grün-gelben Regierung und beruft sich auf aktuelle Studien über Einkaufszentren.

Demnach würde die kleiner strukturierte Wirtschaft in der Region um Hallein und Oberalm ein solches Projekt nicht vertragen: „Es hat sich gezeigt, dass wir in bestimmten Teilen des Landes sehr starke Konzentrationen von Verkaufsflächen haben. Es hat sich auch gezeigt, dass beispielsweise die Halleiner Innenstadt große Abflüsse von Kaufkraft verzeichnen. Dort ist schon starker Druck. Und die geplante Einkaufsfläche in Oberalm wäre kontraproduktiv gewesen“, so LHstv. Rössler.

Der Halleiner Investor will sich nun nicht gleich zurückziehen und die Angelegenheit rechtlich prüfen lassen.

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