Geburtshelfer aus der Stadt für den Lungau

Frauenärzte aus dem Landeskrankenhaus helfen künftig in Krankenhaus Tamsweg (Lungau) aus. Dort fehlt Personal. Damit die Tamsweger Geburtenstation nicht schließen muss, plant Gesundheitsreferent Christian Stöckl (ÖVP) eine neue Rufbereitschaft aus der Stadt.

Mutter mit kleinem Kind am Arm

TILAK/Bergmann

Säugling

Eine Stunde und 20 Minuten braucht man bei normalen Verkehrsbedingungen vom Landeskrankenhaus Salzburg ins Spital nach Tamsweg. Diese Strecke sollen Mediziner aus der Stadt künftig fahren, um im Lungau bei Bedarf auszuhelfen. So will es Gesundheitsreferent Christian Stöckl. Hintergrund: Das Gesetz schreibt drei Frauenärzte für das Spital Tamsweg vor, damit dort Geburten gesetzeskonform ablaufen können. Derzeit sind aber nur zwei Stellen besetzt. Verstärkung ist offenbar nicht zu finden. Das geht aus einer Anfrage der SPÖ im Landtag hervor.

Vertragsbestandteil bei neuen Ärzten

Stöckl bestätigt die Fakten. Er will die Station erhalten und deshalb mit Frauenärzten aus dem Zentralkrankenhaus gegensteuern. Die Gynäkologen sollen im Rotationsprinzip mit praktischen Ärzten aus dem Lungau die Rufbereitschaften übernehmen.

Im Akutfall, also bei einer Geburt, müsste der Arzt oder die Ärztin von Salzburg nach Tamsweg fahren, sagt Gesundheits- und Spitalsreferent Stöckl: „Wir werden das so organisieren, dass wir bei neu eintretenden Ärzten das in den Arbeitsvertrag schreiben. Bei den hier schon tätigen Medizinern können wir nur auf Freiwilligkeit bauen.“

170 Geburten pro Jahr im Lungau

Frühestens ab Jänner 2016 könnte diese Regel in Kraft treten. In Tamsweg werden jedes Jahr etwa 170 Kinder entbunden.