Padutsch will Neutor für Durchzugsverkehr sperren

Der Salzburger Verkehrsstadtrat Johann Padutsch (Grüne) will den Durchzugsverkehr über das Neutor für immer aus der Altstadt verbannen. Das hat er am frühen Montagnachmittag angekündigt. Die Reaktionen sind gemischt.

Die Bewohner und Besucher der Altstadt hätten sich durch die seit einigen Monaten geltende Baustellen-Regelung in der Altstadt an die Sperre des Neutors gewöhnt, argumentiert Padutsch: „So eine einmalige Chance kommt nicht wieder.“

Die Zukunft müsse daher heißen: „Zufahrt zur Altstadt ja - Durchfahrt durch die Altstadt nein!“ Bis kommenden Herbst will der Stadtrat ein endgültiges Verkehrskonzept vorlegen.

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Wie könnte die von Padutsch ins Auge gefasste Lösung aussehen? Demnach könnte man von der Neutorstraße her durch das Neutor fahren und über die Bürgerspitalgasse auch den Rot-Kreuz-Parkplatz und die Garage unter dem AVA-Hof erreichen. In Richtung Staatsbrücke ginge es dann aber nicht mehr weiter, und damit auch nicht mehr auf die rechte Salzachseite. „Damit wird der Durchzugsverkehr unterbunden“, sagt Padutsch: „Der Quell- und Zielverkehr vom Müllner Hügel und der Staatsbrücke kann wie bisher alle Ladezonen anfahren.“

Reaktionen

Die ÖVP in der Stadt Salzburg warnt vor „Risiken und Nebenwirkungen“ der angedachten Maßnahme: „eine Prolongierung der massiven Umsatzrückgänge für die Unternehmen in der Altstadt, deutliche Verkehrszunahmen in Lehen und im Nonntal sowie Dauerstau am Müllner Hügel“, kritisiert deren Klubobmann Christoph Fuchs:

„Wie Padutsch zu der irrigen Annahme kommt, dass sich ein Drittel des Verkehrs, der bisher durch das Neutor geflossen ist, einfach in Luft aufgelöst hat und im Stadtbus aufgetaucht ist, ist mir angesichts der Umsatzeinbrüche in den Altstadtbetrieben ein Rätsel. Hier hat ganz klar eine Verlagerung der Einkaufswege vieler Salzburger, aber auch vieler Gäste stattgefunden.“

SPÖ und NEOS für Kompromiss

Herauskommen könnte letztlich ein Kompromiss in Form einer sogenannten Begegnungszone. Eine solche hatte SPÖ-Bürgermeister Heinz Schaden erst vor wenigen Tagen vorgeschlagen. Auch die NEOS haben sich schon in diese Richtung geäußert. Damit würde das Neutor für Autos wieder geöffnet. Busse und Autos dürften mit höchstens 20 km/h durch diese verkehrsberuhigte Zone in der Bürgerspitalgasse fahren, die ohne Verkehrszeichen und Gehsteige auskommen, dafür mit Sitzbänken und fußgängerzonenartiger Gestaltung des Bodens ausgestattet sein würde. Auch Fußgänger und Radfahrer würden denselben Raum benutzen.

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