Ehefrau wie Sklavin gehalten: Sieben Jahre Haft
„Die Frau hatte keinen Wohnungsschlüssel. Sie wurde mitunter acht Stunden am Tag eingesperrt“, warf die Staatsanwältin dem Mann vor. Einmal habe er seiner mittlerweile 30-jährigen Frau so fest gegen den Bauch getreten, dass diese eine Fehlgeburt erlitten habe, sagte die Staatsanwältin. Das Paar hatte im Jahr 2007 in Pakistan geheiratet, 2008 verlegte es den Wohnsitz nach Salzburg. Das Martyrium der Frau begann im Juni 2009 und dauerte rund dreieinhalb Jahre.
Der Beschuldigte - ein Salzburger mit pakistanischen Wurzeln - bekannte sich zu Prozessbeginn im Juli des Vorjahres nicht schuldig. Sein Verteidiger hatte damals erklärt, dass die Angaben der Ehefrau „unrichtig, widersprüchlich und unglaubwürdig“ seien. Im Laufe des Prozesses soll der Angeklagte die Vorwürfe offenbar nicht mehr dezidiert abgestritten, sondern keine Aussagen mehr dazu gemacht haben.
25.000 Euro Schmerzensgeld für Opfer
Der Schöffensenat sprach dem Opfer ein Teilschmerzensgeld von 25.000 Euro zu. Laut Anklage erlitt die Ehefrau eine posttraumatische Belastungsstörung, die einer schweren Verletzung gleichkommt. Zudem habe das Opfer durch Faustschläge, Fußtritte und Schläge mit Gegenständen Hämatome und Rissquetschwunden erlitten, wie die Staatsanwältin erklärte.
Link:
- Prozess: Ehefrau wie Sklavin gehalten (salzburg.ORF.at; 10.7.2014)