ÖBB-Fahrdienstleiter im Wandel der Zeit

Was die Technik hinter den Kulissen des neuen Hauptbahnhofes leistet, das sehen Bahnreisende kaum oder nie. Zum fünfjährigen Bestehen des hochmodernen Digital-Stellwerkes blicken wir auf die neue und die historische Bahntechnik in Salzburg.

Seit vielen Jahrzehnten bewährte Technik: Wie eh und je arbeiten Stellwerk und Fahrdienstleiter im Land Salzburg nur noch rund um den Bahnhof Radstadt (Pongau) zusammen. Mit Muskelkraft und Stahldraht-Zügen werden hier für die Ennstalbahn die analog-mechanischen Signale bedient und Weichen gestellt.

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Traditioneller Fahrdienstleiter in Radstadt

Bewährt seit 1930

Ein Team von 15 Eisenbahnern schleust hier pro Tag 40 Züge durch, sagt Fahrdienstleiter Johann Ellmer: „Die Technik ist seit circa 1930 vorhanden. Sie ist bedienerfreundlich und sehr wenig störanfällig. Das ist die Hauptsache.“

80 Kilometer weiter in der Stadt Salzburg haben Kurbel und Fernsprecher schon sehr lange ausgedient. Im Stellwerk der „Betriebsführungszentrale Mitte“ stellt ein modernes Rechnersystem die Weichen.

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Bildschirmarbeit im neuen Betriebszentrum beim Salzburger Hauptbahnhof

Diagramme für unterschiedliche Züge

Menschen überwachen diese Automatik rund um die Uhr und greifen nur bei Bedarf ein, erzählt David Reinkenhof, ein so genannter „Zuglenker“ beim Hauptbahnhof Salzburg: „Wir haben Zeit-/Weg-Liniendiagramme zum Beispiel auf dem Bildschirm. Weil ein Güterzug fährt schneller als ein Regionalzug, der viel öfter stehenbleibt. Und ein Schnellzug ist wieder schneller wie ein Güterzug. Wenn sich die irgendwo auf einer Strecke überschneiden, dann muss man rechtzeitig handeln.“

Aufgaben zentralisiert abzuwickeln

15 Zuglenker sind auf dem Hauptbahnhof insgesamt für das ganze Bundesland tätig. So heißen die modernen Fahrdienstleiter. Sie sind jeweils für bestimmte Aufgaben zuständig: Verschub, Streckenfreigaben, Durchsagen auf Bahnsteigen und die Abwicklung von täglich 850 Zügen im ganzen Land Salzburg bis tief nach Oberösterreich.

Alfred Reitinger-Lanz leitet dieses regionale Netzwerk: „Langfristig gesehen werden gar keine Signale mehr da sein. Wir können dann den Verkehr vollautomatisch abwickeln und in einem viel dichteren Takt.“

Bald ist auch in Radstadt Schluss

Im Ennstal geht die gemütlichere Eisenbahn-Zeit in den nächsten sieben Jahren zu Ende. Dann wird auch die alte Stellwerkstechnik von Radstadt von ihrer modernen Nachfolgerin in der Stadt Salzburg übernommen.

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