Moderner Kreuzweg zeigt Leiden Christi

Am Karfreitag bereiten sich die Christen auf Ostern vor, auf die Kreuzigung und die Auferstehung von Jesus Christus. Eine Möglichkeit sich einzustimmen, ist der Gang durch den Kreuzweg. In St. Georgen (Flachgau) gibt es einen neuen, mit modernen Figuren.

Die 15 Skulpturen aus Eichenholz zeigen auf eine ganz neue, ganz andere Art die Leidensgeschichte von Jesus Christus. „Wegschauen“ nennt etwa der Künstler Peter Wiener seine Arbeit. Er verbindet das Leiden Christi, das Zusammenbrechen unterm Kreuz mit unserer heutigen Zeit: „Hilfeleistung ist äußerst selten bei uns. Viele fahren etwa bei einem Verkehrsunfall weiter anstatt zu helfen. Das symbolisiert die schräge Figur, die fast am Boden ist, aber doch nicht ganz. Die Figuren, die im Halbkreis rundherum stehen, schauen alle weg.“ Auch die Oberfläche der Figur sei zerklüftet und verletzlich.

Neuer, moderner Kreuzweg St. Georgen

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Die Skulpur „Wegschauen“

„Österliche Botschaft nach wie vor intakt“

Die Holzskulpturen sollen zum Nachdenken anregen. Beim Hinaufwandern zur Kirche kann der Betrachter innehalten und zur Ruhe kommen, sagt Pfarrer Gerhard Fuchsberger: „Wenn man mit den Künstlern spricht und sieht, wie sie ihre Schaffenskraft und Begabung hier einbringen, sieht man, dass es ihnen um die Menschen geht. Und dass diese österliche Botschaft nach wie vor intakt ist als Lebenschance für uns Menschen heute. Das ist hier der Berührungspunkt.“

Neuer, moderner Kreuzweg St. Georgen

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Der moderne Kreuzweg zeigt das Leiden Christi

Schauen, wahrnehmen und nachdenken

Die Skulpturen entstanden vor zwei Jahren beim Holzsymposium Lignum. Sieben Holzbildhauer werkten drei Wochen lang miteinander, jede Skulptur erzählt eine andere Geschichte. Vieles was heute in der Welt passiere, treffe auch auf den Kreuzweg zu, sagt Josef Erbschwendtner: „Mir kommen etwa die Entwicklungen im Nahen Osten automatisch in den Sinn. Auch die Fragen: Was hat der Kreuzweg heute zu bedeuten? Wo ist unser Kreuzweg heute? Wie entwickelt sich die Gesellschaft weiter?“

Der Weg zur Kirche, nicht nur zu Ostern, ist in St. Georgen ein neues Erlebnis geworden. Eine moderne Version des Kreuzwegs, zum Schauen, Wahrnehmen und Nachdenken.

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