Patientenverfügung: Lange Wartezeiten

Nur wenige Salzburger nützen die Möglichkeit einer Patientenverfügung. Lediglich einer von 25 Salzburgern hat so ein Papier verfasst, mit dem man medizinische Behandlungen ablehnen kann. Das könnte auch an den langen Wartezeiten auf einen Termin liegen.

Mit einer Patientenverfügung kann man zu einem Zeitpunkt, an dem man noch im Vollbesitz seiner geistigen und körperlichen Kräfte ist, zukünftige medizinische Behandlungen ablehnen. Der Salzburger Patientenanwalt Thomas Russegger beschäftigt sich seit 20 Jahren mit diesem Thema. Der Jurist in Diensten des Landes berät auch Menschen, die eine derartige Verfügung ausfüllen wollen.

Die Wartezeiten - abgesehen von Notfällen - sind extrem lang, sagt Russegger: „Bei mir ist es so, dass ich Montag und Dienstag reserviert habe für das Errichten von sogenannten verbindlichen Patientenverfügungen. Mit den Montag- und Dienstag-Terminen bin ich aktuell im März 2017.“

„Jeder sollte Patientenverfügung haben“

Mit mehr Mitarbeitern würde es auch mehr Beratungen und Patientenverfügungen geben, sagt Russegger. Notwendig wären sie: „In vielen Gesprächen mit den Ärzten bekomme ich die Rückantwort, dass eigentlich gesagt wird: ‚Jeder sollte eine Patientenverfügung haben.‘“

Mehr Patientenverfügungen würden auch die derzeit aktuelle Diskussion über aktive Sterbehilfe in Österreich wieder abflauen lassen, ist Russegger überzeugt.

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