Lawine in Frankreich: Salzburger tot

Zwei Österreicher und ein Italiener sind am Mittwoch Opfer eines Lawinenunglücks in den französischen Alpen geworden. Unter den drei Toten ist auch ein junger Tourengeher aus Salzburg, teilte der Österreichische Alpenverein am Donnerstag mit.

Eine Gruppe des Alpenvereins wollte im Rahmen eines Projekts das Ecrins-Massiv in den französischen Alpen durchqueren. Junge Alpinisten sollten für große hochalpine Expeditionen vorbereitet werden. Jetzt sind drei der elf Bergsportler im Alter zwischen 20 und 25 Jahren tot, einer ist schwer verletzt.

„Das Schlimmste ist eingetreten, was passieren kann. Dass bergbegeisterte Menschen unter unserer Führung zu Tode gekommen sind, macht uns alle fassungslos“, sagt der zutiefst betroffene Alpenvereinspräsident Andreas Ermacora Donnerstagvormittag bei einer Pressekonferenz in Innsbruck.

Gruppe schnallte gerade Ski an, als Schneebrett abriss

Die elfköpfige Gruppe war unterhalb des Gipfels des Col Pic Emile auf rund 3.350 Metern Seehöhe in der Gemeinde Pelvoux in den französischen Alpen unterwegs. Der junge Salzburger - aus welcher Gemeinde er stammt, will der Alpenverein nicht bekanntgeben - war beim Anschnallen der Ski unmittelbar vor der Abfahrt, als das harte Schneebrett abriss.

Einige Mitglieder der Gruppe konnten sich selbst aus der Lawine befreien und begannen sofort mit der Suche nach ihren Kameraden. Von einer Schutzhütte aus holten die Überlebenden Hilfe, doch drei Gruppen-Mitglieder - ein Wiener, ein Salzburger und ein Südtiroler - konnten nur noch tot geborgen werden. Ein Tiroler wurde ausgegraben und schwer verletzt ins Krankenhaus von Grenoble gebracht.

Bild vom Unglücksort

ÖAV

Bild vom Unglücksort mit dem Col Pic Emile und der Ecrins-Hütte

Starker Wind verzögerte Bergung

Die sieben Überlebenden verbrachten die Nacht in der Schutzhütte am Berg. Wegen des starken Windes in der Region musste ihre Bergung aufgeschoben werden. Sie wurden Donnerstagvormittag aus dem Gebiet ausgeflogen worden.

Die Gruppe war laut Alpenverein mit zwei staatlich geprüften Bergführern unterwegs. Alle waren gut ausgerüstet. Im Gebiet herrschte zum Zeitpunkt des Unglücks Lawinenwarnstufe 3 - also erhebliche Lawinengefahr.

Unterstützung von Experten

Der Alpenverein hat noch in der Nacht ein Experten-Team nach Frankreich entsandt, um die Teilnehmer notfallpsychologisch zu betreuen und die Aufklärungsarbeit vor Ort zu unterstützen. Die Eltern der betroffenen Opfer wurden von einem Notfallpsychologen und Präsident Andreas Ermacora über das Unglück in Kenntnis gesetzt. „Unsere tiefe Anteilnahme gilt den Eltern und Angehörigen der Verunglückten, wir sind alle tief betroffen“, so Ermacora.

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