Weniger Anmeldungen nach Schülerstreik
ORF / Peter-Paul Hahnl
Der Bericht des ORF Salzburg löste österreichweit ein großes Echo aus: Eine ganze Klasse des Akademischen Gymnasiums streikte im Jänner, weil sie einen Unterstufenschüler nicht aufnehmen wollte. Der Bub sollte aus der Parallelklasse kommen. Dort hatte sich ein Mädchen von ihm bedroht gefühlt.
Gegen die Versetzung wehrte sich nicht nur die neue Klasse medienwirksam, sondern auch der Vater des Buben. Das Bundesverwaltungsgericht legte die Versetzung jetzt erst einmal auf Eis, der Bub bleibt also in seiner alten Klasse.
„Probleme sind dazu da, angesprochen zu werden“
Der komplizierter Fall hatte drastische Folgen für die Anmeldungen im Akademischen Gymnasium - sie sanken im Vergleich zu den Vorjahren bisher um rund ein Fünftel. Schuldirektor Klaus Schneider hat dennoch nicht nur bereut, mit den Medien so unverblümt gesprochen zu haben: „Auf der einen Seite sind die Folgen nicht positiv - einfach wegen der Schülerzahlen. Auf der anderen Seite halte ich nicht viel davon, wenn wir sagen, wir wollen die Schüler zu offenen und demokratischen Menschen erziehen, und dann, wenn Probleme da sind, tun wir so, als gäbe es sie nicht. Probleme sind dazu da, angesprochen zu werden. Man muss darüber reden - und im schlimmsten Fall auch Konsequenzen in Kauf nehmen.“
Auch nach der Unterstufe verlassen überdurchschnittlich viele Schüler das Akademische Gymnasium. Im Herbst gibt es deshalb nur noch zwei statt drei fünfte Klassen. Und die drei ersten Klassen sind bei weitem noch nicht voll.
Links:
- Konflikt um Schüler an Gymnasium geht weiter (salzburg.ORF.at; 26.1.2015)
- Elternprotest und Streik an Gymnasium (salzburg.ORF.at; 13.1.2015)