Kulturvereinigung weiter im Aufwind

Die Salzburger Kulturvereinigung - Veranstalter von Klassikkonzerten und mehr - hat sich wieder konsolidiert. Die Zahlen seien hervorragend, die Bilanz ausgeglichen, und die Zahl der Abonnementen hoch, heißt es. Hier gibt es die Vorschau auf 2015.

Die kaufmännische Leiterin, Josefa Hüttenbrenner, erläutert dazu im Rückblick, dass die acht Mal drei Konzerte des Jahres 2014 im Großen Festspielhaus zu 95 Prozent ausgelastet waren. Der Umsatz sei auf rund zwei Mio. Euro geklettert, von denen die Kulturvereinigung 93 Prozent, also mehr als 1,8 Mio. Euro, durch Karten und Sponsoren selbst hereingewirtschaftet habe.

Vorschau auf kommende Saison

Hans Schinwald, ehrenamtlicher Präsident der Kulturvereinigung, sagt, mit gerade einmal sechs Prozent an öffentlichen Subventionen sei die Kulturvereinigung extrem unabhängig und eigenwirtschaftlich: „Auf diese Zahlen sind wir stolz, und es gibt Potenzial nach oben. Die guten Wirtschaftsdaten ermöglichen es uns, besonders das Angebot für junges Publikum auszubauen.“

Insgesamt präsentiert die Kulturvereinigung jährlich etwa 90 Veranstaltungen, darunter acht mal drei Abo-Konzerte im Großen Festspielhaus. Zudem gibt es mit den Kulturtagen im Oktober ein kleines Festival, sowie Neujahrskonzerte, Vorträge, das Straßentheater, eine Faschingsmatinee, eine Kunstausstellung mit Werken von Rene Jan Kühmeier (Bruder von Genia) und natürlich die erwähnten Schüler- und Lehrlingskonzerte im Großen Festspielhaus.

Szenen Finnlands im Fokus

Einer der inhaltlichen Schwerpunkte, den die künstlerische Leiterin Elisabeth Fuchs in der kommenden Saison setzt, ist Finnland gewidmet. Anlässlich des 150. Geburtstages von Jean Sibelius kommt das Lahti Symphonie Orchestra. Außerdem gastiert das Finnish Radio Symphony Orchestra mit Geigerin Leila Josefowicz und wird neben dem viel gespielten „Finnlanda“ auch wenig bekannte Werke wie etwa die 7. Symphonie aufführen. „Das gilt für unser gesamtes Programmkonzept“, so Fuchs, „wir versuchen zu fordern, aber nicht zu überfordern. Wir enthalten unserem Publikum seine Lieblingswerke nicht vor, aber wir konfrontieren es auch zum Beispiel mit Musik des Zeitgenossen John Adams.“

Internationale Klassiker

Schubert und Bruckner stehen im Mittelpunkt von drei Konzerten des Mozarteumorchesters mit Leopold Hager, der bei dieser Gelegenheit seinen 80. Geburtstag feiern wird. Die Münchner Philharmoniker spielen „Peer Gynt“ von Grieg, und die NDR-Radiophilharmonie ist mit dem österreichischen Pianisten Florian Wunder und Tschaikowsky angesagt. Alle vier Schumann-Symphonien stehen auf dem Programm des Orchestra Sinfonico di Milano unter Oleg Caetani. Den Reigen der Abos im Großen Festspielhaus eröffnen wird eine 50-köpfige Freelancer-Truppe aus New York, und zwar The Knights. „Dieses ganz junge, aber hervorragende Orchester steht für die Verbindung gediegener Klassik mit der Moderne“, sagt Fuchs. Sie und setzte Werke von Schubert, Haydn und Schostakowitsch neben Musik von Milhaud und Liedern von Luciano Berio (Sopran: Dawn Upshaw) aufs Programm.

Sehr breites Spektrum

Die Schauspieler der Kulturvereinigungs-Saison heißen Cornelius Obonya und Friedrich von Thun, der aus dem „Peer Gynt“ lesen wird. Ein Abend ist Leonard Bernstein gewidmet, und mit Pro Brass kommt eines der witzigsten und professionellsten Bläserensembles in die Große Aula. Marie-Christine Klettner wird ein „Mostly Mozart“ gestalten, und das Klavier-Quartett Salut Salon aus Hamburg wird Chansons mit Tango, Filmmusik und Puppenspiel kombinieren.

„Wer in der gesamten nächsten Saison nur einen einzigen Abend frei hat, dem empfehle ich Salut Salon“, sagt Fuchs. Sie verweist auch auf ein Bruckner-Chorkonzert im Dom, die Sonntags- und Faschingsmatinee mit dem hauseigenen „Orchester der Kulturvereinigung“, die Kinderfestspiele und - last not least - auf das Gastspiel der Wiener Symphoniker mit Adam Fischer und Nikolaus Altstaedt sowie das Abo des Mozarteumorchesters mit Isabell Faust und Trevor Pinnock.

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