Belcanto-Oper um Liebe, Schlaf und Traum

Im Landestheater läuft nun „La Sonnambula“ – „Die Schlafwandlerin“. Die Belcanto-Oper von Vincenzo Bellini zählt zu den Raritäten der Musikgeschichte. Die Wiederbelebung in Salzburg ist sehr gelungen. Wir haben uns die Generalprobe angesehen.

Viel italienisches Flair im Landestheater. Der Dirigent Lorenzo Coladonato verzichtet auf den Taktstock und setzt auf starke Emotionen. Er dirigiert ohne Taktstock, zum Teil mit den Fäusten. Die Musik ist dennoch sehr fein gestrickt und virtuos.

Bellinis Belcanto-Oper Sonnambula

ORF

Lavinia Bini singt sehr schön

Als Schlafwandlerin im falschen Bett

Belcanto, Liebe, Liebeskummer, falsche und echte Gefühle, Spätromantik: Hier gibt es Arien mit nahezu endlosen Melodien zu hören, viele Stücke, in denen man richtig schwelgen kann. Und darauf versteht sich die italienische Sopranistin Lavinia Bini. Sie liebt ihren Elvino. Doch als sie als Schlafwandlerin im falschen Bett landet, ist der Skandal perfekt.

Wer ist wirklich wach?

Regisseurin Agnessa Nefjodov sagt, das Schlafwandeln sei hier schon eine starke Metapher für die Frage: „Wo ist der Mensch näher an der Wahrheit und an echten Gefühlen dran als in Schlaf und Traum. Wer schläft eigentlich wirklich, und wer ist wirklich wach? Um solche Fragen dreht sich das auch. Das ist ja hier in dem Stück ein bisschen vertauscht – wenn sie schlafwandelt, ist sie nahe an ihren Gefühlen dran. Und wenn sie wach ist, dann ist sie wieder unsicher und findet sich keinen Platz in der Welt.“

Die junge Regisseurin Nefjodov hat diese Liebesgeschichte in einem zeitlosen Raum angesiedelt und das turbulente Geschehen sehr fantasievoll in Szene gesetzt.

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