Afghanen gegen Tschetschenen: Polizei ermittelt

Ein Polizei-Großaufgebot hat Montagnachmittag eine gewaltsame Auseinandersetzung zwischen Afghanen und Tschetschenen beim Salzburger Hauptbahnhofs verhindert. Die Polizei versucht jetzt, die Hintergründe zu klären. Es geht um bis zu 80 Beteiligte.

Bereits am Freitag war es im Lehener Park in der Stadt Salzburg zu einer ersten Auseinandersetzung: Ein Tschetschene gab an, von rund 20 Afghanen attackiert und verletzt worden zu sein. In der Folge wurden auch in der Nacht auf Samstag und im Laufe des Sonntags drei Auseinandersetzungen mit Verletzten zwischen den Gruppen bei der Polizei gemeldet.

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So sollen Sonntagabend am Bahnhofsvorplatz sogar mehrere Gruppen aufeinander losgegangen sein. Sie seien mit Messern, Stöcken, Schlagringen und sogar Faustfeuerwaffen ausgerüstet, gaben Anrufer bei der Polizei an. Die Polizisten konnten aber niemanden festnehmen - als die Beamten eintrafen, war alles friedlich. Insgesamt wurden rund 80 Personen kontrolliert. Bei ihnen wurden zwölf Messer, ein Schlagring, ein Schraubenzieher und leere Glasflaschen sichergestellt.

Allerdings sollen Sonntagabend bei Auseinandersetzungen an anderen Orten mehrere Personen verletzt und auch Autos beschädigt worden sein.

Sichergestellte Messer

Polizei Salzburg

Bei den rund 80 Beteiligten wurden zwölf Messer und andere Waffen sichergestellt

Polizei trennte Streitparteien am Montag

Am Montag trafen sich beim Hauptbahnhof erneut verfeindete Gruppen von Afghanen und Tschetschenen und wollten wieder aufeinander losgehen. Darüber wurde die Polizei allerdings im Vorfeld informiert. Das große Polizeiaufgebot dürfte weitere Schlägereien verhindert haben. Auch das Einsatzkommando Cobra rückte aus: „Es wurden Maßnahmen gesetzt und Kontrollen durchgeführt. Es gab keine Schlägerei und keine Festnahmen“, sagte eine Polizei-Sprecherin zur APA.

Großes Polizeiaufgebot beim Kieselgebäude

ORF/Obermüller

Beim Kieselgebäude herrschte Montagnachmittag großes Polizeiaufgebot

Kriminalisten und Verfassungsschützer ermitteln

Gerüchte, wonach sich die Rivalen einen Kampf um die Vorherrschaft im Drogenhandel liefern, bestätigte die Polizei gegenüber der APA nicht. „Das Motiv ist noch unklar und Gegenstand von Ermittlungen. Einzelne Personen sind bekannt“, erklärte die Polizei-Sprecherin. "Die Befragungen laufen.

Derzeit laufen die Hintergrundermittlungen im Umfeld aller Beteiligten. Ein Großteil der Beteiligten ist als anerkannter Flüchtling in Salzburg und hat einen Wohnsitz in der Stadt. Kriminalbeamte und Verfassungsschützer versuchen jetzt, die Hintergründe zu klären - auch in Zusammenarbeit mit der Polizei in anderen Bundesländern.

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