Anif: Schock nach Tod des Bürgermeisters

Nach dem Tod von Langzeit-Bürgermeister Hans Krüger ist die Gemeinde Anif (Flachgau) geschockt. Die Amtsgeschäfte führt Vizebürgermeister Josef Grasmann (Liste Krüger). Bisher ist weder eine Trauerfeier fixiert noch die Bürgermeister-Neuwahl.

Auch über die Frage, wie es politisch in Anif weitergehen soll, wollte am Mittwoch niemand sprechen. Die 4.000-Einwohner-Gemeinde trauerte am Mittwoch still um ihren Bürgermeister. Hans Krüger war 30 Jahre Ortschef, er starb Montagnachmittag an den Folgen einer Lungenentzündung.

„Das ist sehr plötzlich gekommen. Wir haben letzte Woche noch Kontakt zu ihm gehabt“, sagte Amtsleiter Gerhard Schnöll. „Und er war guten Mutes, dass er spätestens am Montag wieder in der Gemeinde seinen Dienst versieht. Aber leider hat uns dann Dienstagabend die traurige Nachricht erreicht, dass er wirklich verstorben ist.“ Hans Krüger hinterlässt eine große Lücke. Wann die Trauerfeier für den langjährigen Bürgermeister stattfindet, ist noch nicht fixiert.

Gemeindeamt von Anif (Flachgau) im Schnee

ORF

Im Gemeindeamt von Anif führt jetzt Vizebürgermeister Josef Grasmann interimistisch die Geschäfte

Keine Frist für Neuwahl

Eine zeitliche Frist für eine Neuwahl sieht das Gesetz nicht vor, sagt Michael Bergmüller von der Landeswahlbehörde. Fest steht nur, dass für eine außerordentliche Bürgermeisterwahl eine Verordnung der Landesregierung notwendig ist. Die Erfahrungen der vergangenen Jahre in Tamsweg (Lungau), Bergheim oder Köstendorf (beide Flachgau) hätten jedoch gezeigt, dass die Nachfolge rund zweieinhalb Monate in Anspruch nimmt.

Starke Liste Krüger, schwache ÖVP

Wer immer sich dann zur Wahl stellt und wer immer dann die Nachfolge Hans Krügers antritt, wird mit der Liste Krüger regieren müssen. Die Namensliste hat bei der vergangenen Wahl nur ganz knapp die absolute Mehrheit verpasst.

Die Anifer ÖVP, mit der sich Krüger zerkracht und abgespaltet hatte, wird sich wohl in Position bringen müssen. Ohne Ortsparteiobmann Peter Friedl und nach dem Verlust von Frontfrau Rosmarie Drexler, der suspendierten Pinzgauer Bezirkshauptfrau, steht die Volkspartei ziemlich dürftig da: „Wir werden uns was einfallen lassen müssen“, sagt der stellvertretende ÖVP-Obmann Michael Friesacher. „Aber ich bitte schon, dass man jetzt auch gegenüber seiner Familie Respekt zeigt. Das kann man auch noch etwas später machen, finde ich.“

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