Schwerer Alko-Unfall: Bedingte Haft

Ein 20-jähriger Pinzgauer ist Montag wegen eines Verkehrsunfalles mit zwei Schwerverletzten, den er betrunken und ohne Führerschein verursachte, zu sechs Monaten bedingter Haft und 2.700 Euro Geldstrafe verurteilt worden.

Die Amokfahrt des jungen Mannes am 5. Oktober 2014 in Kaprun (Pinzgau) endete folgenschwer. Der Beschuldigte, der keinen Führerschein besaß, rammte ein Ehepaar auf einem Zebrastreifen. Eine Mutter konnte mit ihrem Kind gerade noch zur Seite springen.

Gericht bestätigt mehrere Delikte

Der bisher unbescholtene Angeklagte wurde Montag beim Landesgericht Salzburg von Einzelrichterin Bettina Maxones-Kurkowski wegen fahrlässig schwerer Körperverletzung unter besonders gefährlichen Verhältnissen, unbefugten Gebrauchs eines Fahrzeuges, Gefährdung der körperlichen Sicherheit und versuchten Widerstandes gegen die Staatsgewalt schuldig gesprochen. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig: Die Staatsanwaltschaft gab keine Erklärung ab. Der Bursch bat um Bedenkzeit.

Fast zwei Promille, der Festnahme widersetzt

Der zur Tatzeit 19-jährige Pinzgauer sagte, er habe sich aufgrund seines Alkoholkonsums an den Vorfall an jenem Sonntagnachmittag nicht mehr erinnern können. Er bestreite die Vorwürfe aber nicht. Die ganze Nacht zuvor soll er „durchgezecht“ haben und am Nachmittag dann einem Freund den Autoschlüssel für einen schwarzen BMW weggenommen haben.

Mit 1,86 Promille setzte sich der junge Mann laut Anklage ans Steuer. Er soll total übermüdet und mit überhöhter Geschwindigkeit unterwegs gewesen sein. Bei seiner Fahrt durch Kaprun kam der Pinzgauer im Bereich eines Campingplatzes von der Straße ab und fuhr mehrere Leitpflöcke nieder. Eine Fußgängerin musste mit ihrem Kind zur Seite springen, um nicht niedergefahren zu werden. Anschließend rammte er ein Brückengeländer.

Wirbelbrüche, Armbruch bei Opfern

Wenig später fuhr er auf einem Schutzweg das Ehepaar nieder. Der 43-jährige Einheimische erlitt einen dreifachen Wirbelbruch, seine gleichaltrige Frau einen Armbruch. Dem Mann wurde ein Teilschmerzensgeld von 5.000 Euro zugesprochen, seiner Frau 1.000 Euro.

Nachdem der Betrunkene die beiden Fußgänger gerammt hatte, touchierte er noch das Auto von deutschen Urlaubern, ehe ein Poller die Amokfahrt endgültig beendete. Der BMW wurde bei dem Anprall so stark beschädigt, dass eine Weiterfahrt nicht mehr möglich war. Der Beschuldigte erlitt eine Handgelenksverletzung. Als ihn Polizisten stellten, versuchte er noch, sich seiner Festnahme zu widersetzen.